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 RPG Gut Iyllenburg

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*Gut Iyllenburg*
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Isabella_

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Mai 20, 2021 9:45 am

Valeska Mazur

Während wir über den Hof gingen und meine Augen das rege Treiben auf dem Gelände beobachteten, drang die Erklärung der Tierärztin in meine Ohren. Eine WG? Prompt blieb ich stehen, den Kopf langsam zu ihr drehend. »Das ist ein schlechter Witz«, gab ich wenig erfreut von mir und zog die dunklen Augenbrauen zusammen. »Das Letzte, worauf ich Lust habe, ist mich mit einem super netten Lächeln an einen Tisch zu setzen und Konversation zu führen.« Mir graute es vor all dem Menschenkontakt, schrecklich. Ich schüttelte missbilligend den Kopf und sah erneut zu den trinkenden Internatsbewohnern. »Der richtige Kerl kann immer den Alkohol besorgen«, erläuterte ich mit einem strahlenden Lächeln, wissend die Brauen gehoben. Ein kleines Funkeln trat in meine Augen, als ich mich an all die Momente zurückerinnerte, an denen mir der richtige Typ meinen Becher geholt hatte. »Aber vielleicht sollte ich von einem Internat nicht zu viel erwarten...« Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es hier Typen gab, die sich auf kleine Spielchen einließen.

Am Parkplatz angekommen, stürmten auch schon meine Begleitungen auf mich zu. Die wilde Mähne der Frau wirkte zerzaust; womöglich hatte sie sich wieder einmal in ihrer Verzweiflung Haare herausreißen wollen.
Zwischen ihren schmalen Augen hatte sich eine tiefe Furche gebildet, ihre Lippen waren angestrengt zusammengepresst. »Eine halbe Stunde-«, setzte sie schimpfend an, dabei den Zeigefinger mahnend gehoben. Doch die Rothaarige trat dazwischen. Ich setzte ein süßliches Lächeln auf und strich eine lange Strähne zurück, während sie sprach. »Ihr habt sie gehört«, setzte ich noch immer lächelnd an, »ihr habt euch doch über alles schlau gemacht. Sonst unterlaufen dir doch auch nie Fehler, oder? Muss schrecklich sein.«
Sie atmete tief ein und legte den Kopf in den Nacken, um ihren Puls zu senken.
»Hier ist dein Schlüssel, die Nummer steht drauf. Deine Sachen stehen bereits oben. Du wirst eine Wohngemeinschaft beziehen, also benimm dich. Du kennst unsere Abmachung.« Ihre Stimme nahm eine drohende Tonlage an, während sie mich eingehend musterte.
Ich lächelte. »Aber natürlich.« Ich trat ein paar Schritte vor, legte meine Lippen an ihr Ohr und flüsterte: »Wir werden uns Wiedersehen, Linda.«
Ich drehte meinen Kopf zu ihr, doch auf ihren Lippen lag lediglich ein professionelles Lächeln. So wie immer. Ich war kein einfacher Umgang, vielleicht entsprach ich einem typischen Waisenklischee. Vielleicht war ich sogar stolz drauf. Wer wusste das schon?
»Kommst du?« Ich sah zu der Tierärztin. Es war keine Frage, vielmehr eine Aufforderung, mir den Weg zu zeigen.
Und somit lief ich voraus, in ein neues Leben.
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Yaka




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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Mai 20, 2021 6:07 pm

Dr. Teresa Rosana Jane van Dijk

"Glaub mir, ich finde das genauso wenig lustig wie du. Ich war immer froh, dass die Kiddies am Stall und in den Reiterferien meistens zu viel Angst vor mir hatten, um mir auf den Piss zu gehen. Hier muss ich den meisten Leuten erst mal beibringen, dass sie mich nur dann zu stören haben, wenn es wirklich wichtig ist und mir sonst am besten aus dem Weg gehen." Wobei es wahrscheinlich dennoch irgendwann die eine oder andere Ausnahme geben würde. Valeska zum Beispiel war jetzt schon deutlich von meinem Geschmack, weshalb dies eher weniger für sie gelten würde.
Die Begleitung von dem Mädchen neben mir, wagte es nicht mehr zu einer Tirade anzufangen, nachdem ich dazwischen gegrätscht bin. Sowas konnte ich gut. Irgendwann hatten meine Tante und mein Onkel es aufgegeben mich auszuschimpfen, weil sie kapiert haben, dass ich mich eh nicht dafür interessierte. Und wie man sieht, ist auch so etwas vernünftiges aus mir geworden.
Valeska bekam den Schlüssel in die Hand gedrückt und ich konnte kurz erkennen, dass dort eine "vier" drauf stand. Also war sie schoneinmal nicht in meiner WG, da ich in der 1 untergebracht war. Dieser fordernde Ton gefiel mir eigentlich überhaupt nicht in Valeskas 'Frage', doch ich war von der Reise viel zu müde, um jetzt zu diskutieren, das konnte auch dem schlimmsten Drachen passieren. Außerdem sollte ihr wirklich jemand zeigen wo sie hin muss.
"Hier ist deine Wohnung. Ich habe keine Ahnung, wer deine Mitbewohner sind. Solltest du aber jemandem zum Auskotzen brauchen, dann findest du mich mit Glück in der WG1. Anonsten bin ich irgendwo draußen."
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Jun 10, 2021 8:26 pm

Valeska Mazur

Ein belustigtes Lächeln hob meine Mundwinkel an, als ich die Worte der Tierärztin vernahm. »Es kam sicherlich eine Nummer zu oft vor, dass sie dich wegen ach so schlimmen tierischen Notfällen geholt haben, oder?« Die Vorstellung, wie die kleinen Kinder theatralisch auf sie zugerannt kamen, um ihr mitzuteilen, dass das Pony in der Box lag oder komisches Zeug aus der Nase floss, war zu amüsant. Vielleicht aber auch etwas, was einem typischen Anfänger häufiger unterlief.
Während ich mit der Tierärztin zum Gebäude stiefelte, vernahm ich im Hintergrund das unüberhörbare Knirschen des Kieswegs. Ein flüchtiger Blick über die Schulter bestätigte meine Annahme, dass sich meine Betreuer auf den Rückweg gemacht hatten. Ein weiterer Blick galt meiner Begleitung, doch der Rotschopf lief noch immer still hinter mir her. Sie schien ein wenig ausgelaugt zu sein, aber wer konnte ihr das schon verübeln? Es war mitten in der Nacht, die Eulen schrien gelegentlich ihren hellen Ruf in die Stille hinein und die Party schien immer weiter in den Hintergrund zu rücken. Für einen Moment zog ich tatsächlich den Gedanken in Erwägung noch einen Abstecher unter die fremde Meute zu machen, doch wer würde mir schon einen Drink spendieren?
Im Stillen folgte ich Teresa die Treppen nach oben, durchschritt verschiedene Gänge und betrachtete die liebliche Dekoration in den Ecken und an den Wänden. Vasen, Gemälde, eifnache Bilder oder schmale Schränke. Es war simpel, aber gemütlich. Gleichzeitig wirkte es teuer, fast schon luxuriös - eine Seite der Medaille, die ich definitiv nicht gewohnt war.
Schließlich kamen wir vor einer Tür zum Stehen, die ich seufzend betrachtete. Ich versuchte noch immer herauszufinden, ob diese ganze Sache überhaupt gut für mich war. Ich kannte mich mit diesen Tieren doch so gar nicht aus. Reiten brachte mir Freude und ich genoss die Aussicht, nach der Schule entspannen zu können und durch die Wälder zu reiten, aber eine gesamte Zukunft in einem teuren Internat? War ich solch ein schlimmer Pflegefall, dass das Waisenhaus mich hierhin abschob? Rehabilitationsprogramm.
»Danke, jedenfalls«, entgegnete ich Teresa und nickte schwach mit dem Kopf. Mit einer leichten Handumdrehung klackste die Tür auch schon auf und ich trat ein, blieb jedoch halb abgewandt im Türrahmen stehen. »Du lädst mich nicht zufällig auf einen Drink ein, oder?« Keine Ahnung, wie ich diese Umstellung sonst überleben sollte.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Jun 10, 2021 9:17 pm

Dr. Teresa Rosana Jane van Dijk

"Oh das war tatsächlich das kleinere Problem. Wirklich lange bin ich nämlich noch nicht Tierarzt. Das Veterinärsmedizinstudium habe ich erst letztes Jahr beendet und dann noch ein Pferdepsychologiestudium begonnen. Natürlich sind viele für kleinere Dinge auch schon während meinem Studium zu mir gekommen nach dem Motto 'Schau dir das mal bitte an.', aber das war wie gesagt das kleinere Problem. Viel witziger war es, als ich angefangen habe mit elf. Da war ich die Neue und damit interessant. Nur habe ich mich für die anderen nicht interessiert und das mussten sie lernen. Und genauso war es, wenn ich in Reiterferien auf einem anderen Hof geschickt wurde.", erklärte ich ihr. Wahrscheinlich hatte ich ihr gerade ein lustiges Bild zerstört. Aber die Vorstellung, wie andere Kinder - sowohl älter, als auch jünger - auf mich zu kamen und sich mit mir 'verabreden' oder 'unterhalten' wollten und ich einfach ich war und ihnen ins Gesicht gesagt habe, dass sie sich verpissen sollen, weil sie mich in keinsterweise tangierten, war auch ziemlich witzig. Fand ich zumindest.
Schließlich fragte Valeska mich, ob ich ihr etwas zu trinken ausgeben würde. Ich selbst hatte da kein Problem mit. Nur sollte ich das vielleicht nicht vor aller Augen machen. Zum Glück hatte irgendwer aus meiner WG Alk gekauft, von dem ich mir jetzt ganz frech einen genehmigen würde. "Pass auf, bei mir hat irgendwer Alk gekauft. Ich schaue, ob drüben die Luft rein ist und dann komme ich dich holen, wir trinken nen kurzen und zumindest ich gehe dann ins Bett. Klingt das gut? Wenn ich dir nämlich draußen vor den Investoren und dem Chef einen ausgebe, dann werde ich direkt gefeuert. Und da das hier meine erste Festanstellung ist, will ich das ehrlich gesagt nicht riskieren."
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Jun 10, 2021 9:52 pm

Valeska Mazur

Ich lauschte der ausführlichen Erklärung ihrerseits, wobei sich öfter eine meiner Augenbraue hob, als mir lieb war. Gut, das war definitiv nicht das Bild gewesen, welches ich im Kopf gehabt hatte. Andererseits klang es interessant, wie eigensinnig diese Frau bereits als Ferienkind gewesen zu sein schien. »Eine richtige Rebellin also«, entgegnete ich mit schief geneigten Kopf und strich mir eine Strähne hinter das Ohr. Kurz lukte ich in die Wohnung hinein, doch da kein Licht brannte, ging ich davon aus, dass ich derzeit alleine war. Mir war es recht; ich wollte nur minder gern die erste Nacht mit unnötigen Erzählungen verbringen. Das entsprach nicht meinem Stil. Allerdings weckte Tessa mein Interesse, als sie mir anbot, Alkohol aus ihrer WG zu besorgen. Ein zufriedenes Lächeln trat auf meine vollen Lippen und ich nickte zufrieden. »Klar, klingt gut«, erwiderte ich und lehnte mich an dem Türrahmen an. »Und keine Sorge, ich ruiniere dir bestimmt nicht deinen wertvollen Posten«, fügte ich an und musterte die junge Frau. Frisch gebackene Tierärztin, erste Festanstellung und eine Menschenverachtende Persönlichkeit. Interessante Kombination. Zuindest hatte diese Frau bereits mehr im Leben erreicht als ich, das konnte ich unmöglich leugnen.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Jun 10, 2021 10:14 pm

Dr. Teresa Rosana Jane van Dijk

"Ich war wohl schon immer so. Zumindest sagen mir das meine Tante und mein Onkel immer. Sie haben mir das Reiten lernen ermöglicht, in der Hoffnung, dass sich das ändert. Man sieht ja das Ergebnis." Beim letzten Satz musste ich doch tatsächlich ein wenig schmunzeln. Ich ging dann die paar Meter zu meiner Wohnung, kramte den Schlüssel raus und schloss auf. Chaos schlug mir entgegen. Scheinbar waren meine Mitbewohner anwesend... und... sich am... prügeln. Das fängt ja schon mal gut an. Da bin ich wohl unter den vollkommen Irren gelandet. Vielleicht wirds doch spaßiger als gedacht. Aber erstmal den Alk.
Ich sortierte meine Gesichtszüge, die mir tatsächlich bei dem absolut unerwarteten Anblick entglitten waren. "Hallo.", meinte ich nur, wisch den sich prügelnden Herren aus. Ich wollte so schnell wie möglich hier wieder raus, weshalb ich in die Küche huschte und den Alk nahm. Normalerweise hatte ich nichts dagegen, wenn sich andere die Köpfe einschlugen, doch an meinem ersten Tag wollte ich nicht mit sowas in Verbindung gebracht werden. Und wer war ich, der diese großen, starken Männer auseinander bringen könnte?
"Ich brauche nur den Alk.", fuhr ich fort. "Keine Sorge, ich kaufe morgen auch neuen." Als ob das die anderen drei interessieren würde. Ich machte einen Bogen um die Heulsuse und auch um die Prügelknaben. Dabei ging ich fast schon fluchtartig vor.
Sofort kehrte ich zu Valeska zurück. "Ich glaube du würdest es bei mir drüben mögen. Zwei prügeln sich und die eine heult. Wir werden also doch mehr als einen Kurzen trinken." Kurz zeigte ich ihr die volle Flasche Wodka. "Mach dich morgen auf einen ordentlichen Kater gefasst."
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyFr Jun 11, 2021 1:55 pm

Kalieve Darling
Ich wurde aus meinem Zug von Gedanken gerissen, als ich plötzlich eine männliche Stimme hinter mir vernahm. „Und du bist sicher, dass du überhaupt einen Führerschein hast?“, in seinem Tonfall war der Trotz nicht zu überhören. Innerlich stellte ich mich bereits darauf ein, dass der Typ jetzt ganz tief in die Sprücheschublade griff. So in die Richtung: Frau am Steuer, das wird teuer. Ich verdrehte die Augen, doch bevor ich überhaupt die Möglichkeit hatte, erhob er wieder das Wort: „Autofahren soll Glückssache sein, habe ich gehört.“ Als hätte ich es geahnt. Letztendlich war es doch immer das Gleiche. Nur war ich nicht wirklich in der Stimmung dazu mich auf seine patzigen Sprüche einzulassen. Ich warf dem jungen Mann einen seitlichen Blick zu und musterte ihn einmal von oben nach unten, bis meine Augen schließlich wieder bei seinem Gesicht stehen blieben.
DER hatte mir gerade noch gefehlt.
Es war nicht so, dass wir uns wirklich kannten. Man war sich hier und da mal über den Weg gelaufen und vermutlich war er immer noch angepisst, dass ich ihm meine beiden Freundinnen aufgeschwatzt und mich dann in Windeseile verabschiedet hatte. Anders gesagt, wir fanden uns nicht wirklich sympathisch… und ich vermied es mich über längere Zeit in seinem Sichtfeld aufzuhalten.
Ich ließ von dem jungen Mann ab und pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht, bevor ich mich den beiden Wagen näherte und ihn einfach stehen ließ, ohne seine Worte zu kommentieren.
Mit einem Schmunzeln fuhr ich über die Delle in meinem Fahrzeug; mein Vater wäre alles andere als begeistert. Aber der Schaden war kleiner, als ich erwartet hatte.
Ich warf einen Blick auf den anderen Wagen. Zugegeben, das Ding war so alt; der Schaden, den ich verursacht hatte, wäre bei der Rostlaube vermutlich nicht mal aufgefallen. Aber jetzt gab es einen Zeugen – und letztendlich hätte ich es eh nicht übers Herz gebracht. Allerdings wurde man aus dem Kennzeichen des Wagens auch nicht wirklich schlau, was den Besitzer betraf.
Kurzerhand lehnte ich mich gegen die Motorhaube meines Wagens und kramte mein Handy hervor, während ich wieder zu dem dunkelblonden Mann rüber sah.
„Anstatt dumme Sprüche zu klopfen…“, erhob ich meine Stimme und zwang mir ein zuckersüßes Lächeln auf die Lippen. „…, die – kurze side note an dieser Stelle – noch nicht einmal gut sind, kannst du dich auch gerne nützlich machen.“ – „Du weißt nicht zufällig, wem dieser Schrotthaufen gehört, oder?“, mit dem Finger deutete ich auf den alten Wagen neben mir.

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyFr Jun 11, 2021 8:18 pm

Araline Skyritch

Die Tür stand noch immer offen, mein ehemaliger bester Freund davor; aufgeplustert wie ein Bodyguard vor einem schlechten Club. Unkonzentriert wischte ich mir die heißen Tränen von den Wangen und legte den Kopf tief durchatmend in den Nacken. Ruhe bewahren. Nur wie? Der Sturm an Emotionen war gewaltig und drohte mich auseinanderzureißen, doch wie immer ließ ich dies nicht zu. Ich wirkte wie ein Häufchen Elend; meine braune Haut war bleich geworden, die Augen gerötet und noch immer floss ein ekelhaftes Kribbeln durch meine geschändete Wange.
Während ich in der einen Sekunde über meine Gefühlskontrolle philophisierte, trat in der nächsten Sekunde eine Unbekannte durch die Tür. Wie selbstverständlich trat sie an uns vorbei, einen argwöhnischen Blick in den Augen liegend. Das Wort Alkohol verließ ihre Lippen und nur einen Moment später verschwand sie auch schon mit einer Flasche. Es war definitiv nicht meiner - meinen Vorrat zum Ertränken meiner Probleme wahrte ich in meinem Zimmer auf. Wenn sie Pech hatte, war es eine Flasche von Damons Vorrat.

Valeska Mazur

Ich hatte mich an den Türrahmen gelehnt, den Blick stur gegen die kalte Wand gerichtet, und wartete auf die Rückkehr der Rothaarigen. Wenigstens war eine Person kompetent genug, um Alkohol zu beschaffen. Ob diese Handlung negative Auswirkungen hatte war mir so ziemlich egal - vielleicht war das egoistischer, als andere handeln würden. Ich hatte mich definitiv zu oft in den falschen Kreisen aufgehalten; zu viele Jahre meines Lebens in ihnen verschwendet und meinen Charakter vollkommen verderben lassen. Doch Dinge passierten und die Vergangenheit konnte nicht rückgängig gemacht werden. Wollte ich das überhaupt?
Gelangweilt stieß ich mit dem rechten Fuß die Tür der Wohnung auf und trat ein. Meine Hand tastete sich an der Wand entlang, um wenige Sekunden später das leichte Umtappen des Lichtschalters zu betätigen. Sofort sprang das helle Licht an, fast schon zu grell, zu intensiv für die Nacht. Interessiert sah ich mich um. Die Leiter hatten definitiv Geschmack.
Zum selben Zeitpunkt vernahm ich Schritte und drehte mich herum, als eine Stimme die Stille zerschnitt. Ein Lächeln trat auf meine Lippen, als ich die große Flasche in ihren Händen wahrnahm. »Perfekt.« Der Abend war somit gerettet. »Ich hab keine Ahnung, ob jemand da ist. Lass uns einfach auf die Couch setzen«, schlug ich Schulterzuckend vor und durchschritt das offene Wohnzimmer, um mich Sekunden später in das weiche Polster fallen zu lassen. »Her mit dem Kater.«
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Yaka




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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyFr Jun 11, 2021 8:53 pm

Dr. Teresa Rosana Jane van Dijk

Ich holte zwei Gläser und stellte die auf den kleinen Couchtisch. Noch bevor ich mich setzte, goss ich uns was ein, trank mein Glas direkt wieder aus und füllte nach.
"Hm... Wie wärs mit einem Trinkspiel, um die Sache etwas lustiger zu machen? Du darfst auch aussuchen, wenn du willst." So machte das Leute kennenlernen tatsächlich ein bisschen Spaß. Zumindest mir. Wenn ich besoffen war, waren die anderen nämlich gleich viel erträglicher. Auch, wenn das umgekehrt wohl nicht der Fall war. Aber was kümmerte es mich? Ich trank nicht, damit ich ein angenehmerer Zeitgenosse wurde. Ich trank, damit die anderen für mich erträglich wurden. Wobei ich bei Valeska eines meiner lustigsten Kennlernmomente verbuchen konnte.
Während ich auf eine Antwort des Mädchens wartete, schaute ich mich um. Recht gemütlich und stylisch schien es hier zu sein. Vermutlich sah meine Wohnung genauso aus. Mein Stil war es jetzt nicht, aber ich musste damit ja nicht auf Dauer leben.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySa Jun 12, 2021 8:22 pm

Valeska Mazur

Während ich es mir auf der Couch bequem machte, bediente sich Tessa an den Küchenschränken und erschien kurze Zeit später mit zwei Gläsern zurück. Mit einem typischen Knall platzierte sie diese auf dem kleinen Tisch vor uns. Automatisch leckte ich mir mit meiner Zunge über meine Lippen, konnte es schon kaum erwarten, den brennenden Alkohol in meiner Kehle zu spüren. Tatsächlich hatte ich seit Ewigkeiten keinen Alkohol mehr gehabt; ich musste versprechen keinen Blödsinn zu bauen, um auf dieses Internat gehen zu können. Ausnahmsweise hatte ich mich daran gehalten, auch wenn ich nach wie vor nicht viel von dieser Erziehungsmaßnahme hielt.
»Perfekt. Wie sieht es mit „Wer bin ich?“ aus?« Ich sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihr und hob erneut meine Stimme an: »Bestimmt hat irgendwer Post It‘s, die wir uns ausleihen könnten.« Ein kleines Lächeln erschien auf meinen Lippen. Natürlich borgte ich mir die ein oder andere Sache aus, gerade, wenn es einfach offen herumlag und man es wirklich gebrauchen konnte. Und wer nutzte kleine bunte Klebezettel schon regelmäßig?
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySa Jun 12, 2021 10:31 pm

Dr. Teresa Rosana Jane van Dijk

"Yes. Lass uns spielen. Alles erlaubt? Oder nur Filme, Prominente oder was auch immer?", entgegnete ich begeistert. Wobei manches durchaus schwer werden könnte. Zum Beispiel konnte ich mit vielen niederländischen Promis aufwarten, wie Floor Jansen, die sie ggf nicht kennt, wenn sie nicht gerade in der Metalszene ist.
"Weißt du, was auch noch mein Lieblingstrinkspiel ist? Disneykaraoke. Man schiebt irgendeinen Disneyfilm ein, spult bis zu den Liedern vor und für jeden schiefen Ton und Textpatzer bekommt man was ins Glas gekippt und muss das hinterher trinken. Besonders wenn man die Texte nicht kennt und-oder nicht singen kann, ist man sehr schnell hacke dicht. Das hab ich jedes Weihnachten mit Mitstudenten gespielt. Die eine war immer so scheiße, dass sie dann gerne mal 4 Shots nach einem Lied trinken musste."
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Jun 17, 2021 9:09 pm

Valeska Mazur

Meine Trinkkompanin schien von meiner Idee angetan zu sein, denn ihre Worte sprudelten förmlich energiegeladen aus ihr heraus. »Ich würde sagen, es ist alles erlaubt«, beantwortete ich ihre Frage und rutschte ein wenig auf der Couch umher, um mich bequemer zu platzieren. Die Nacht würde lang werden, der Morgen umso schlimmer.
Ich verdrängte das aufkeimende Lächeln und strich mir elegant eine lange, lockige Haarsträhne zurück, während ich einen Vorschlag ihrerseits vernahm. »Disney?«, hakte ich nach, wobei sich die linke Augenbraue hob und mein Kopf sich unweigerlich neigte. »Ich glaub, da muss ich passen. Noch nie gesehen«, gestand ich Schulter zuckend und klatschte auf meine Oberschenkel, »wäre aber sicherlich eine witzige Runde, so wie du es schilderst.« Anschließend erhob ich mich und lief zu einer prächtigen Kommode herüber. »Solange müssen wir uns jedoch mit Post-It's begnügen und dem wirren Raten -es sei denn, dir fällt tatsächlich noch etwas Anderes ein.« Ich blickte kurz zu ihr, beide Brauen fragend nach oben gezogen und ließ meinen prüfenden Blick wenige Sekunden auf ihr ruhen, ehe ich die Schubladen öffnete und die Sachen durchwühlte. Schließlich fand ich einen kleinen, jedoch dicken Block und hielt ihn triumphierend nach oben: »Die Party kann starten.«
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyFr Jun 25, 2021 9:50 pm

Dr. Teresa Rosana Jane van Dijk

Sie kannte keine Disneyfilme? Unglaublich. Bisher bin ich keinem Menschen begegnet, der noch nie einen Disneyfilm gesehen hat. Zwar kannte ich mehrere, die sagten, dass sie kein großer Fan sind. Aber keinen einzigen gesehen? Das war für mich echt ein Phänomen. Als sie endlich einen Block und Stift gefunden hatte, konnte ich mir endlich etwas für sie ausdenken. Da alles erlaubt war, entschied ich mich erstmal eine für jeden bekannte Persönlichkeit zu nehmen. Immerhin wusste ich nicht, wen oder was Valeska alles kannte. Ich schrieb also einfach Zac Efron aus. Ihn sollte sie unteranderem aus High School Musical kennen. Wobei ich persönlich die Filme immer absolut kitschig und dadurch absolut schrecklich fand. Die Serie Firefly, in der er auch mitspielt, war da dann doch etwas eher meins. Zumindest hatte ich mal ein paar Folgen mitgekriegt, als meine Tante und Onkel die gesehen haben. "Fertig.", meinte ich nur und klebte ihr den Zettel auf die Stirn.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDi Jul 06, 2021 2:56 pm

Valeska Mazur

Gespannt ließ ich mich zurückfallen, den Blick auf die bunten Papiere und den Kugelschreiber gelegt. Ich überlegte bereits fiebrig, welche Person ich wählen könnte - natürlich die Tatsache mit einbezogen, dass wir uns nicht kannten und somit weder die Vorlieben desjenigen. Schließlich schnappte sich die Rothaarige jedoch den Block, schrieb einen Namen hinauf und klebte mir den Zettel an die Stirn. Ein kleines Lächeln ließ meine Mundwinkel anheben, wobei ich nachdenklich auf meine Unterlippe biss und den Kopf kurz in den Nacken legte, bevor ich Tessa mit meinen hellen Augen fixierte. »Hm, ist es ein Mann?«
Ausschlussverfahren.
Ich konnte noch so viele Namen nennen, wenn ich mit dem Geschlecht danebenlag und ich somit all meine Lösungen vernichtete.
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Svea

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyFr Jul 09, 2021 10:27 pm

Jackson Teller

Warum ließ ich mich überhaupt auf sowas ein? Eigentlich könnte ich nun zu Hause sein und mir einen entspannten Abend mache, aber nein was machte ich jetzt?
Nun saß ich mitten in der Stadt in einem Club. Seufzend ließ ich meine blauen Augen durch den Club fliegen und erkannte wohl, dass es genauso ablief wie immer.
Wie lief also ein typischer Abend im Club ab?
Die laute Musik dröhnte in meine Ohren, bunte Licher flogen durch den Raum und Frauen in kurzer Kleidung warteten auf ihren Mr. Right. Jedoch kam dieser nie. Mittlerweile kannte man die Auserwählten schon mit Namen, aber es war mir ehrlicherweise mehr als egal.
Glücklicherweise saßen wir hier in der Sitzecke und waren unter uns. Die Musik war in diesem Teil des Clubs auch so leise, dass man sich in einem normalen unterhalten konnten.
Relativ entspannt thronte ich förmlich auf den breiten Sessel und lehnte mich mit dem Rücken an die durchaus weiche Lehne. Molly hingegen hatte es sich auf meinem Schoß bequem gemacht. Die junge Frau kaute ihr Kaugummi und Warn nebenbei an ihrem Handy. Wobei sie sich doch mehr mit unseren Freunden unterhielt, aber dazu später mehr. Molly hatte schwarze Haare und vereinzelten blitzten rote Strähnen hervor, die ihr Gesicht perfekt einrahmten. Ihre grünen Augen ließ sie immer wieder umher schweifen, passte hier sehr gut auf, dass mich keine Frau zu lang anschaute. Typisch.
Auf der Couch zu meiner linken saßen Stephanie und ihre Freundin Tristan. Ja, ich hatte ein lesbisches Paar in meinem Freundeskreis, aber die Beiden waren mehr als in Ordnung. Wobei manche Männer sichtlich traurig waren, dass sie kein Interesse an Ihnen hatten.
Jace und Zed saßen beide auf einzelnen Sessel. Unsere kleine Truppe war eigentlich unzertrennlich. Seitdem ich bei meiner Familie war kannte man sich und ist so zusammengewachsen. Was wir hier im Club machten? Etwas trinken und wer glaubt es kaum spielten wir grad Wahrheit oder Pflicht.
Es war entspannt und tat einfach mal wieder gut so auf diese Art und Weise abzuschalten. Warum Molly hier auf meinem Schoß thronte? Nein, wir waren nicht zusammen oder sonstiges. Es war bloß lediglich kein Geheimnis, dass ich bei den Frauen hier relativ gut ankam. Sie versuchte wohl einfach ihr Revier zu markieren, in der Hoffnung dass aus uns Beiden wohl etwas ernstes werden würde. Es war ein angenehmer Zeitvertreib mehr nicht. Zumindest war dies meine Meinung. Also nippte ich an meinem Cocktail und lauschte entspannt den Gesprächen meiner Freunde.
Alkohol? Nein, ich trank jetzt seit mindestens einem Jahr nichts mehr. Es brachte nichts und machte wohl nur noch mehr in mir kaputt, als alles andere. Ich war schon kaputt genug, da brauchte ich keinen Alkohol, der vielleicht noch die restlichen guten Ansätze in mir zerstörte.
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Caspian

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyFr Jul 09, 2021 11:42 pm

Kalieve Darling
Gespannt verfolgte ich mit großen Augen wie der Barkeeper mein nächstes Getränk mischte. Die Unterarme auf der Theke abgestützt, den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. Wenn ich ehrlich war, den neuen Drink hätte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr nötig gehabt; fühlte es sich jetzt schon so an, als hätte man meine Sinne in einen angenehmen Nebel gehüllt. Aber irgendetwas in meinem Inneren flüsterte mir immer wieder zu, dass der Abend so um einiges erträglicher sein würde. Und zu gerne glaubte ich dem kleinen Teufel in mir; immerhin waren seine Argumente doch sehr überzeugend.
Der junge Mann schob mir das Glas, dekoriert mit einem Stück Zitrone und buntem Strohhalm, zu und ich bedankte mich mit einem süßen Lächeln auf den Lippen.
Plötzlich fanden zwei Hände ihren Weg zu meinen Hüften, zogen mich an sich und ein warmer Atem kitzelte die Haut in meinem Nacken. Mein Gesichtsausdruck wurde für einen kurzen Moment kalt, ehe ich mir das Lächeln wieder auf die Lippen zwang und einen Schluck vom Long Island Ice Tea – meinem fünften an diesem Abend - nahm. Reiß dich zusammen, Kali., fauchte ich mich innerlich selbst an.
Ich drehte mich auf der Ferse um und ließ meinen Blick von der Brust vor mir zu dem Gesicht des jungen Mannes wandern. Seine Züge wurden umspielt von den flackerten Lichtern der Tanzfläche. Und hätten wir uns nicht aus Gründen getroffen, hätte er mich vermutlich sogar auf ein Getränk einladen dürfen.
Er lehnte sich ein Stück zu mir herab, bis seine Lippen mein linkes Ohr berührten. Die Musik dröhnte so laut, dass man nicht mal sein eigenes Wort verstand, wenn man es aussprach. „Du siehst so scharf aus, Kali.“, hallte seine Stimme in meinem Ohr und seine Finger begannen mit dem roten Satinstoff meines Kleides zu spielen.
Scharf?, benutzte man dieses Wort überhaupt noch?
Ich rollte mit den Augen. Der einzige Grund, warum ich mich mit diesem durchaus gutaussehenden Typen abgab? Eigentlich war die Antwort ganz logisch: Geld. Nicht, dass ich das Geld benötigte. Mein Dad benötigte es. Oder viel mehr wollte mein Vater genau die Firma, die dem Vater dieses Typen gehörte. Achja, sein Name: Noah. Dass man geschäftliche Dinge auf Kosten seiner Kinder regelte, war nichts neues an der Upper East Side. Ich hatte mich solange mit Händen und Füßen gegen diese Sache gewehrt, bis meine Mutter mir gedroht hatte Morning Dew wegzunehmen. Immerhin stand ihr Name über dem meinem im Pass des Rappen. Faire Spielchen kannte meine Familie nicht.
Eins hatte zum anderen geführt und jetzt steckte ich irgendwie in der Klemme. Für den Hengst hätte ich jedoch auch mein letztes Hemd hergegeben. Das hier würde ich auch schon irgendwie überleben – so lange, bis der Deal in der Tasche war.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als seine Lippen den meinen gefährlich nahekamen. Reflexartig griff meine freie Hand nach der Zitrone an meinem Glas und schob sie zwischen seine Lippen, ehe diese meine berührten. Ein zuckersüßes Lächeln thronte in meinem Gesicht.
Ich zog Noah an seinem Shirt zu mir herunter, legte meine Lippen an sein Ohr. „Ich bin in zehn Minuten wieder hier.“, erhob ich meine Stimme. „Warte hier.“ und ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, setzte ich mich in Bewegung, stapfte ihm davon. Ich ließ den lauten Teil des Clubs hinter mir, zwängte mich durch die feiernde Menge in den ruhigeren Bereich. Der Schwarzhaarige dachte wahrscheinlich, dass ich zur Toilette ging – grundsätzlich stimmte dies auch, zumindest die Richtung – allerdings steuerte ich viel mehr den Hinterausgang an, welcher bei den Toiletten lag.
Ich brauchte frische Luft. Dringend.
Der Türsteher dort öffnete mir bereits die schwere Türe, als er mich in seine Richtung gehen - vielleicht war es mittlerweile auch mehr ein leichtes Schwanken - sah. Ich war ihm kein unbekanntes Gesicht und ich flüchtete mich ziemlich häufig nach hier, wenn es mir zu viel wurde oder meine Begleitung mich alleine hatte stehen lassen. „Danke.“, entgegnete ich ihm strahlend und trat in die kühle Nachtluft. Der Himmel war klar.
Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus und ich atmete tief durch, ehe ich mich gegen die Hauswand lehnte. Mit der freien Hand öffnete ich die kleine schwarze Handtasche und kramte in dieser herum, allerdings vergeblich. Die Zigaretten samt Feuerzeug hatte ich in meiner Nachttischschublade liegen lassen.
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Yaka




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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySo Jul 25, 2021 8:02 pm

Dr. Teresa Rosana Jane van Dijk || Valeskas Wohnzimmer

Nachdem das Ratespiel begonnen hatte, ließ ich mich ebenfalls zurückfallen und machte es mir bequem. Selbstverständlich fing das Mädel mit der generellsten und üblichsten Frage an, die man stellen konnte. "Ja, du bist männlich.", antwortete ich, wahrheitsgemäß. Als nächstes würde sie vermutlich fragen, ob sie berühmt ist. Auch dies müsste ich bejaen. Danach würde sie fragen, ob sie ein Schauspieler/Musiker/Regisseur/Autor oder was auch immer war. Und jenachdem müsste ich verneinen. Oh und ich hoffte, dass ich was verneinen konnte, damit das Mädel einen runterkippen musste. Und dann wäre ich mit Fragen stellen dran.
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Svea

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySo Aug 15, 2021 1:29 pm

Jackson Teller

Stumm saß ich also hier mit meinen Freunden und beobachtete das Treiben und vor allem die Menschen hier im Club. Generell liebte ich es ja einfach Menschen zu beobachten. Es hatte etwas interessantes. Zwar fasste ich mir bei manchen Sachen nur an den Kopf, aber was sollte man da schon machen? Sich amüsieren? Mehr viel mir dazu nämlich nicht ein. Natürlich konnte sich die Leute auch ihren Teil bei mir denken, aber die meisten steckten mich doch eh in die Schublade des großen bösen Mannes, aber daran hatte ich mich schon gewöhnt. Mittlerweile nahm ich es auch gar nicht mehr ernst.
Molly thronte förmlich auf meinem Schoß und strich mit ihren Nägeln über meine tattoowierte Haut. Bloß plötzlich tippte Molly auf meinen Unterarm und deutete in eine Richtung. Meine hellblauen Augen folgten ihren Aufforderungen und erblickte ein mir bekanntes Gesicht.
Kalieve.
Stumm schmunzelte ich und musterte die Blondine samt ihrer Begleitung. Sonderlich glücklich schien die Blondine nicht, aber bei dem Typen kein Wunder. Molly und die anderen hier kannten sie ebenfalls. Schließlich arbeiteten alle irgendwo auf dem Internat und somit lernte man kennen. Teilweise hatten ich sie schon mit der Blondine gesehen. Bis eben auf Molly, aber dies war kein Wunder, da die Dunkelhaarige keine anderen Frauen in unserem Freundeskreis duldeten. Als sie an uns vorbei rauschte schmunzelte ich nur. Molly hingegen fing anzulachen und schüttelte belustigt den Kopf.
„Ist sie dir nicht noch letztens ins Auto gefahren, die Prinzessin?“ Hakte Molly nach und legte ihren Kopf in den Nacken, um sich nachhingen zu lehnen und mich anzusehen. Stumm schüttelte ich den Kopf und bemerkte dabei wie sich ein Grinsen auf meine Lippen schob. „Frauen können halt nicht Auto fahren.“ Gab Zed nur von sich und nippte an seinem Drink.  „Prinzessinnen eben, aber mit Papa seinem Auto kann man es ja machen und mit uns Fußvolk brauch man sich ja nicht abgeben. Geschweige den mal Hallo sagen.“ Schnaubte die junge Frau auf meinem Schoß und wirkte wirklich etwas angesäuert, aber so war Molly nunmal. Sie war auf ihre eigene Art und Weise speziell. Falls sie mal nicht die erste Geige spielte oder sie nicht mit ihrem nötigen Respekt begrüßte, hatte sie sofort einen Dorn im Auge. „Männer kannst du da wohl nicht mit meinen.“ Gab Stephanie nur von sich und sah mich damit eindringlich an. „Selbst er nicht. Weder Adelstitel, noch Geld am Ende des Monats oder ein guter Job. Der Stallbursche putzt doch nur die Pferde der Königin.“ Witzelte Molly nur und machte sich spielerisch über Kalieve lustig. Eindeutig hatte sie etwas gegen die Blondine. Speziell gegen sie.
Warum? Ihre Art? Ihr Aussehen? Das Geld? Ihre Lebensweise? Wahrscheinlich einfach alles. Tristan nahm ihr Handy heraus und fing wohl an etwas auf Snapchat zu filmen. Den Club hier wahrscheinlich oder die komischen Menschen hier. „Also ihr glaubt nicht, dass ich es schaffen würde?“ Hakte ich nach und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. War ich mir wirklich so verdammt sicher? Ja, war ich. Eindeutig. „Sie verliebt sich in mich und dann…“ Ich stoppte und schnipste mit den Fingern, setzte ein schiefes Grinsen auf und sah zu Molly. „…stell es dann ab.“ Fügte ich noch etwas später hinzu und wechselte die Blicke mit meinen Freunden.
Einige Gedanken ließ ich mir noch durch den Kopf gehen, ehe ich Molly langsam von meinem Schoß herunterschob. Anschließend setzte ich sie in den Sessel, indem ich eben noch gesessen habe und richtete mich auf. Ohne ein weiteres Wort weiter zu sagen ließ ich die Gruppe hinter mir und steuerte den Ausgang des Clubs an.
Mein Ziel? Kalieve.
Als ich von der kühlen Luft empfangen wurde bildete sich im ersten Moment eine Gänsehaut auf meiner gebräunten Haut. Fast schon routiniert griff ich in meine Hosentasche, griff nach der Zigarettenschachtel und klemmte eine Zigarette zwischen meine Lippen, ehe ich sie anzündete und mich nach der Blondine umsah. Als meine hellen Augen sie erblickte schlenderte ich langsam in ihre Richtung und atmete den Rauch in die kühle abendliche Luft aus. „War es wirklich so schlimm, dass man flüchten musste? Also tut mir leid, aber du bist schon ordentlich an uns vorbeigerauscht.“ Erklärte ich ihr und stellte ihr noch gleich eine Frage. Ich brauchte ihr wohl auch nicht erklären , wen ich mit ‘uns‘ meinte. Sie wusste wer meine Freunde hier waren, da brauchte ich nicht noch extra was sagen.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySo Aug 15, 2021 3:38 pm

Kalieve Darling
Etwas genervt ließ ich den Kopf ich den Nacken fallen und seufzte, als mir klar wurde, dass ich so lange wie ich wollte danach suchen könnte. Ich hatte nicht einmal eine Notfallzigarette in der kleinen Seitentasche versteckt. Schlimmer konnte der Abend nun wirklich nicht mehr werden.
Ich bereute den Gedanken gleich wieder, denn immer wenn mir dieser in den letzten Wochen durch den Kopf gegangen war, hatten sich meine Wege mit jemanden gekreuzt, den ich am liebsten mied. Fast wie aufs Stichwort öffnete sich die Hintertüre des Clubs und für einen kurzen Moment hatte ich die Hoffnung, dass es der Türsteher war, der nur nach mir sehen wollte – stattdessen erblickte ich das unverschämt gut aussehende Gesicht des Stalljungen. Gott, mein Schicksal meinte es momentan wirklich nicht gut mit mir. Ich wandte mich wieder von ihm ab – vielleicht hatte ich ja Glück und wurde plötzlich vom Erdboden verschluckt, oder unsichtbar, oder entführt.
Momentan war mir wirklich alles lieber, als mich von Jackson Teller demütigen zu lassen.
Als sich mir Schritte näherten, konnte ich mir wohl sicher sein, dass mein Plan mit dem Unsichtbar werden nicht aufgegangen war. Zu schade.
„War es wirklich so schlimm, dass man flüchten musste.“, erhob der junge Mann seine Stimme und ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. „Also tut mir Leid, aber du bist schon ordentlich an uns vorbeigerauscht.“ Es reichte natürlich nicht aus, sich nur vor dem Stallburschen des Iyllenburgs zu blamieren. Nein, er war gleich mit seiner ganzen Clique da, in welcher mich – wohl gemerkt – keiner wirklich leiden konnte. Sie waren zwar immer freundlich – schließlich war es ihr Job hinter meinen Pferden aufzuräumen -, aber den abfälligen Ton hatte selbst ich ‚Dummerchen‘ rausgehört. Besonders Molly schien mich nicht sonderlich leiden zu können;  ich wäre vermutlich längst schon tot umgefallen, könnten Blicke töten. Nicht, dass mich das sonderlich störte. Man konnte nicht von jedem gemocht werden. Mich störte es allerdings, dass genau diese Menschen offensichtlich das Spektakel beobachtet hatten.
Ich löste meinen Blick von Jacksons Gesicht und musterte den jungen Mann, bis mein Blick an seiner Hand hängen blieb: mal abgesehen, das ich mich ohnehin fragte, was ihn hier zu mir heraustrieb – wäre es doch nicht schlimm sich noch unbeliebter zu machen, als ich ohnehin schon war.
„Ich hoffe, dass war ganz großes Kino für euch.“, erwiderte ich plump auf seine Worte und stellte mich wieder aufrecht hin. „Freut mich, wenn euch die Vorstellung gefallen hat.“
Wahrscheinlich war es der Alkohol, der mir gerade ein wenig dabei half nicht auch noch das letzte Stück Rest meiner Würde zu verlieren. Mit ein paar wenigen Schritten kam ich dem Blonden entgegen und dank der hohen Schuhe war ich nicht mehr wirklich viel kleiner als er, sodass ich ihm halbwegs normal in die Augen schauen konnte. „Muss bestimmt eine Genugtuung sein, dass Prinzess’chen so zusehen, hm?“, ohne ein weiteres Zögern griff ich nach der Zigarettenschachtel in seiner Hosentasche. Zugegeben, nüchtern hätte ich das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gemacht – aber gerade, besonders mit diesem leichten Alkoholnebel, welcher mein Gehirn umgab und mich nicht wirklich klar denken ließ, war es mir egal. Mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen, zog ich sie heraus und wedelte mit ihnen ein wenig hin und her. „Und die hier nehme ich als Bezahlung.“ Ich wusste, dass der Amerikaner ziemlich aufbrausend sein konnte, aber um hier wirklich eine Szene anzufangen waren hier eindeutig zu viele Menschen. Obwohl vermutlich wäre ihm das auch egal. „Außerdem ist rauchen ungesund.“, sagte ich während ich aus der Schachtel eine Zigarette und das Feuerzeug herausfischte. Meine Mutter würde wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie sah, dass ich mich gerade mit ihrem Auserwählten abgab,  sondern mit einem tätowierten Stallburschen, der durchaus schlechter Einfluss war, da ich dank ihm – mehr oder weniger - jetzt in Besitz von Zigaretten war. „Und ich hoffe, man hat dir beigebracht mit anderen zu teilen.“, fügte ich noch hinzu, ehe die Zigarette ihren Platz zwischen meinen Lippen fand und ich sie anzündete.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDi Aug 17, 2021 10:38 pm

Jackson Teller

Vereinzelnd verließen Leute den Club und steuerten direkt die Straße gegenüber an, um auf die andere Seite zukommen. Dort standen die berüchtigten Taxis mit den völlig überzogenen Preisen. Die Leute wussten hier wie man Geld machte, keine Frage, aber da lief ich lieber zurück. Zu Fuß war ich wohl doch noch am besten unterwegs. Schließlich hatte ich auch nicht so viel Geld für ein Taxi, da konnte ich mein Geld gleich zum Fenster rauswerfen. Zwar war mir mein Motorrad immer am liebsten, aber wenn am Ende des Monats knapp wird reicht es halt nicht für Benzin. Deshalb blieb das Motorrad auch lieber stehen und meine Füße brachten mich sonst wohin. Anderenfalls fuhr ich per Anhalter. Es war vielleicht nichts für Frauen, aber für Männer wie mich stellte es kein wirkliches Problem dar.
Schließlich hieß ich nicht Kalieve Darling.
Es war an sich schon kein Geheimnis das die Bewohner dieses Internats genug Kohle hatten. Geld von dem ich wohl nur träumen könnte, aber naja was man nicht kannte fehlte einem nicht wirklich. Selbstverständlich hätte man gerne mehr Geld, aber so wie es jetzt war… war es für mich auch in Ordnung. Mein Stiefvater hielt mein Gehalt selbst klein, da er wohl Angst hatte das ich so abrutschte wie mein Vater. Natürlich war ich mir irgendwo über seine Vergangenheit bewusst, aber irgendwie fiel immer noch zu viel Dunkelheit in die doch so lebhafte Vergangenheit meines Vaters. Vielleicht kannte man deshalb meinen Namen. Es war hier in der Gegend kein Geheimnis mehr, dass ich der Sohn von John Teller war. Deshalb wurde man meistens nur schmal angeguckt, wenn man seinen vollständigen Namen sagen musste.
Die Worte der Blondine rissen mich aus meinen etwas abgedrifteten Gedanken. Schon bei ihren ersten Worten bemerkte ich ihren Pegel. Sie war nicht sonderlich betrunken, aber hatte wohl eine gute Grundlage. Zumindest machte es mir so einen Eindruck. Anderenfalls würde sie nicht so mit mir reden.
Madame war sonst eben etwas anders drauf.
Feiner.
Schmunzelnd zog ich an meiner Zigarette und atmete die kühle Luft ein, ehe ich den Rauch ruhig ausatmete. „Weißt du…..“ Begann ich und legte meine blauen Augen auf die zierliche Blondine vor mir. „…der schmachtende und dennoch suchende Blick deiner feinen Begleitung war wirklich amüsant. Bin ich ehrlich.“ Fuhr ich weiter fort und nahm nochmals eine Zug von meiner Zigarette.
Fast schon routiniert kramte die Blondine in meiner Hosentasche und kramte meine Zigaretten heraus. Ja, da hatte jemand eindeutig einen Pegel, aber Prinzessin sollte jedoch trotzdem irgendwo wissen wo ihre Grenzen lagen. Selbst dann wenn ich ihr erstmal diese zeigen musste. Damit hatte ich nie ein Problem gehabt. Zwar war ich so gesehen ein einfacher Angestellte und sie war ein Kunde auf dem Anwesen. Trotzdem ließ ich mir von niemanden mein Wort verbieten. Selbst nicht von Dornröschen persönlich. Ich zog ein letztes Mal an meiner Zigarette, schmiss sie auf den Boden und trat kurz mit Fuß auf die noch glühende Zigarette. Sicher war halt sicher.
Meine ehemalige Zigarette steckte zwischen den Lippen der Blondine und diese zündete diese an, aber ihr diese einfach so überlassen? Sicherlich nicht. Fast schon selbstverständlich griff ich nach der Zigarette und stahl sie ihr so, klemmte sie zwischen meine Lippen und stieß den Rauch direkt in das zarte Gesicht der zierlichen jungen Frau. „Ist ungesund. Deshalb übernehm ich das.“ Kommentierte ich nur ihre Worte und setzte ein schiefes Grinsen auf meine Lippen.
Nebenbei sah ich noch auf meine Uhr am Handgelenk und musterte die Blondine vor mir. „Also ich fahr jetzt. Kannst ja mitkommen oder zurück zu deinem Prinz Charming gehen, Prinzessin.“ Erklärte ich ihr relativ ruhig und schritt kurz etwas zurück, ehe ich mich schon etwas nach links drehte um mich gleich auch direkt in Bewegung zu setzen. „McDonalds würde bei deinem Pegel auch heute auf mich gehen.“ Holperte es wohl etwas zu direkt aus mir heraus, als ich sie mir so ansah. Breit grinsend sah ich zu Kali, ehe ich noch erneut an der Zigarette zog und wartete.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptyDo Aug 19, 2021 8:47 pm

Kalieve Darling
„Weißt du, der schmachtende und dennoch suchende Blick deiner feinen Begleitung war wirklich amüsant. Bin ich ehrlich.“, bei seinen Worten verdrehte ich die Augen. Natürlich machte er sich über die Situation – über mich lustig –; ich hatte auch nichts anderes erwartet. Es war eben immer noch Jackson Teller, welcher hier vor mir stand. Und kurz bereute ich es seinen Schrotthaufen nicht schwerer beschädigt zu haben; verdient hätte er es mit seiner selbstgefälligen Art. „Wenigstens einer von uns der heute Abend Spaß hat.“, erwiderte ich bloß trocken auf seine Worte. Seine Anwesenheit trug nicht wirklich dazu bei, dass ich mich besser fühlte – oder meine Laune angehoben wurde. Ganz im Gegenteil.
Ich hatte damit gerechnet, dass der Stallbursche alles andere als begeistert darüber war, dass ich ihm seiner Schachtel entledigt hatte. Also war es nicht verwunderlich, dass er mir kurze Zeit nachdem ich die Zigarette angezündet hatte, diese wieder abnahm. Innerhalb weniger Sekunden hatten seine Finger nach ihr gegriffen und nun thronte sie zwischen seinen Lippen, an welchen mein Blick hingen blieb. „Ist ungesund. Deshalb übernehme ich das.“, er grinste frech. Wenn es jetzt in seiner Gegenwart zur Gewohnheit wurde, dass ich mit den Augen rollte, würden sie früher oder später in der falschen Richtung stehen bleiben. „Dass das ein indirekter Kuss ist, ist dir schon bewusst oder?“ Oh Gott, der Alkohol ließ mich wirres Zeug reden. „Wenn das heraus kommt, bringt dein Fanclub mich noch um..“, ich schmunzelte. Es war immerhin kein Geheimnis, dass der `Cowboy´ von mehr als nur einer Frau auf dem Iyllenburg angeschmachtet wurde „…oder Molly. Aber die würde das vermutlich auch ohne Grund tun, wenn sich ihr die Möglichkeit bieten würde.“ – „Und mein Gesicht ist wirklich zu hübsch, um solch eine Tragödie zu erleiden.“
Seine Augen musterten mich und ich musste leicht schmunzeln. Sein Blick war kalt – es war wirklich selten, dass sich Emotionen in ihnen widerspiegelten. Also ich fahr jetzt.“, teilte er mir mit und einen Moment wusste ich nicht, was ich mit dieser Information anfangen sollte. „Kannst ja mitkommen oder zurück zu deinem Prinz Charming, Prinzessin.“ Ich mochte diesen abfälligen Unterton in dem Spitznamen, welchen sie mir gegeben hatten, wirklich nicht. Wer dachte er, dass er war? War er sich wirklich so sicher, einfach über mich urteilen zu können? „McDonalds würde bei deinem Pegel auch heute auf mich gehen.“, und wieder grinste er.
Für ihn war ich wirklich nur ein naives Püppchen – aber wenn mir das heute Abend den Fahrschein in die Freiheit ermöglichte, nur zu. Was Jackson Teller über mich dachte, konnte mir letztendlich doch egal sein.
„Dein Angebot.“, ich zuckte mit den Schultern. „Aber beschwer dich nachher nicht, wenn ich dir die Haare vom Kopf fresse.“ Ohne ein weiteres Zögern setzte ich mich in Bewegung und drehte mich zu dem Amerikaner um. „Kommst du?“
Morgen früh würde ich diese Entscheidung bereuen. Nicht nur, weil ich meine Lieblingsjacke im Club zurück ließ, sondern auch mit einem wütenden Drache zurechtkommen müsste, der den Namen ‚Mum‘ trug.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySo Okt 31, 2021 1:17 am

Nicolai-Damon Verusco

Es war doch nur ein gottverdammter Scherz. Ich entschied stehen zu bleiben und atmete tief durch. Die kühle Luft füllte meine Lungen und ich schloss für einen kurzen Moment meine hellen Augen. Ich brauchte diesen einen kurzen Moment. Mein inneres war in tausende Teile zerfetzt und ich war schon lang nicht mehr der, der ich mal war. Schwer dies zu sagen, wenn man doch Damon war. Nicolai-Damon Verusco, der sich auf diesem gottverdammten Internat einen Namen gemacht hatte. Wobei dieser meistens mit negativen Dingen in Verbindung gebracht wurde. Entweder man liebte mich oder man hasste mich. Eine wirkliche Entscheidung hatte man zwar, aber die meisten Menschen konnten mich wohl einfach nicht leiden.
Die Männer auf diesem Internat waren in meinen Augen Flaschen. Zwar nicht alle, aber die meisten waren wirklich Mangelware, die man irgendwo ausgegraben hatte. Nur bei einem kurzen vorbeigehen machten die Meisten einen Schritt zur Seite. Obwohl ich dabei nicht mal etwas sagte. Meine Ausstrahlung reichte da wohl vollkommen aus. Zwar gab es diesen einen Stallburschen mit dem ich mich gut verstand, aber mit ihm war ich auch nur einige Male feiern gewesen. Alkohol half schließlich in einigen Lebenslagen und in den meisten Monaten hatte ich eindeutig zu viel konsumiert. tatsächlich lief ich auch unter der Woche meist mit Sonnenbrille rum, weil der Kater vom letzten Tag mich immernoch heimsuchte, aber dies war jetzt auch eine andere Geschichte.
Die Männer mochten mich also nicht, aber bei den Frauen sah es nicht wirklich anders aus. Viele von ihnen vergötterten mich zwar, aber sie wussten doch von vorne rein , dass ich an niemanden Interesse hatte. Schöne Augen konnte ich vielen machen, aber wirklich einen Nerv auf ein kennen lernen hatte ich nicht. Einfach viel zu anstrengend. Außerdem liefen hier auch einige Schabracken rum mit denen ich sicherlich nichts zutun haben wollte. Deshalb schlug ich mich dann doch mit meinem gewohnten Umgang rum. Es war zwar nervenzermürbend, aber selbst daran hatte ich mich nach all den Jahren gewöhnt.
Eine helle Stimme riss mich aus meinen Gedanken und meine Augen öffneten sich langsam, ehe ich meinen Kopf etwas drehte und nachsingen sah bis ich mich dann entschied mich vollkommen zu der jungen Frau umzudrehen. Ein wenig Erziehung hatte ich dann doch noch genossen. Schwer zu glauben. Ich weiß.
Ohne sie zu unterbrechen hörte ich ihr zu und ließ die Worte nochmals durch meinen Kopf hallen. Vielleicht realisierte ich es nicht sofort, aber es entlockte keine wirklich Reaktion in meinem Gesicht. Nicht ein Muskel zuckte und ich blieb wie erstarrt. Mein Blick hatte sich auch nicht von ihr gelöst. Stumm sah ich ihr nur in die Augen und bemerkte den kalten Schauer, der mir über den Rücken lief. Eine wirklich komische Situation. Wie lang hatte ich für diese Worte gekämpft, aber jetzt schienen sie für mich glatt bedeutungslos. Die erwartende Reaktion von mir blieb aus. Vielleicht war ich einfach abgestumpft war.
Schlagartig öffnete sich die Tür des Hauptgebäudes und mein Bruder kam wieder heraus. Die Wunden etwas versorgt und mit Verband, aber er war noch sicher auf den Beinen. Musste ich nächstes Mal wohl noch fester zuschlagen. „ Ti odio. Nessuna domanda, ma.....…“ Holperte es etwas außer Atem aus ihm heraus und genauso wackelig stiefelte er die Treppenstufen runter, ehe er schon den knirschenden Kies unter seinen teuren Lederboots hatte.
Automatisch wandte sich mein Blick von der jungen Frau ab und ich fokussierte meinen Bruder. „…sie haben mich grad angerufen.“ Fuhr er fort und holte nochmals tief Luft. Also dafür, dass er anscheinend wirklich so am pumpen war hatte ich eben doch noch relativ wenig gemacht. Der werte Herr musste wohl dringend wieder ein Fitnessstudio aufsuchen. Die Späße sollte ich aber auch zur Seite legen, da ich wohl genau wusste was er da grade ansprach. „Wir müssen fahren, è serio.“ Ich schluckte und sah kurz zu Araline. „Wir reden später.“ Entgegnete ich ihr dann doch recht monoton und sah zu meinem Bruder. „ Se sanguini tutto il mio posto, ti uccido.“ Kommentierte ich die Worte von Lorenzo und drehte mich schon sofort um und sah im Augenwinkel schon das er mir folgte.
Vom weitem drückte ich schon auf meinen Autoschlüssel und öffnete den amerikanischen Wagen oder wie in Lorena liebevoll nannte ‚das Monster‘. Schlagartig stiegen wir beide ein, schnallten uns an und ich startete den schwarzen Wagen. Routiniert parkte ich aus und verließ schon bald das Gelände des Internats, ehe ich auch schon auf die Haupstraße abbog. Mein Fuß drückte das Gaspedal runter und der Wagen beschleunigte.
Wir mochten zwar komische Brüder sein und unser Verhältnis war verkorkst keine Frage, es gab eine Sache, die für uns immer ganz oben stand.
Familie.
Nachdem mein Vater einfach abgehauen war und meine Mutter bei dem Brand ums Leben kam blieb uns nicht mehr viel. Außer unserem Onkel. Klar, wir hatten uns aber unser Onkel hatte uns aufgezogen und begleitete uns durch unser Leben. Und um genau um ihn ging es. Vor einigen Wochen oder ehr schon Monaten wurde bei meinem Onkel Krebs festgestellt.
Er war ein willensstarker Mann und charakterlich sehr sehr stark, aber gegen den Krebs war selbst er machtlos. Der Anruf war vom Krankenhaus gewesen und wir beide wussten dann wohl auch gleich worum es ging. Sein Zustand verschlechterte sich seit Tagen und nun war er wohl am Ende seiner Kräfte und in diesen Zeiten war man füreinander da. Selbst die noch so zerstrittenen Verusco Brüder hielten zusammen, da wir wussten was Familie bedeutet. Genau deswegen drückte ich weiterhin aufs Gas und ließ die Laternen an uns vorbeifliegen. Nächster Halt. Medical Hospital Center.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySo Okt 31, 2021 10:02 pm

Araline Skyritch

Es war alles so verdammt ausgeartet, dass ich keine Ahnung mehr hatte, wo mir der Kopf stand. In der einen Sekunde schrie ich meinen ehemaligen besten Freund an, in der nächsten brach ich weinend zusammen. Nur eine Stunde später stand ich neben meinem Exfreund, die kalte Luft ließ meine Nackenhaare aufstellen. Ich zog die Jacke enger um meinen Körper und versuchte verzweifelt die frische Luft einzuatmen, um meinen Geist zu beruhigen. Es fühlte sich so an, als würde die Zeit an mir vorbeirennen. Ich bekam nicht mehr mit, was ich sagte, wie er reagierte, was überhaupt geschah. In der einen Sekunde war mein Kartenhaus zusammengekracht und Damon hatte meine abgekarteten Spielchen ungeschönt vor die Augen gehalten bekommen. All die Wahrheit war herausgekommen, wie eine Seifenblase im Raum geplatzt. Meine Lügen lagen wie ein Trümmerhaufen auf dem Boden verteilt. Wie ein zersprungenes Weinglas auf einem weißen Teppich.
Ich seufzte tief.
Langsam drehte ich meinen Kopf zu dem Dunkelhaarigen und auch, wenn ich versuchte zu lächeln, gelang es mir nicht.
In der nächsten Sekunde schwang die Tür auf und wütendes Italienisch-Spanisches Temperament flog durch die Luft. Ich verstand die Worte nicht, doch die Situation schien brenzlig zu sein.
»Bis später«, murmelte ich zurück und sah den Brüdern schweigend hinterher. Mein Kopf drehte sich, meine Gedanken spielten ein eigenes Karussell. Würde er mir jemals wieder vertrauen können? Wahrscheinlich nicht. Wer es sich bei Damon verspielt hatte, bekam keine zweite Chance - und wer war ich schon, dass ich diese in Anspruch nehmen konnte?
Niemand.
Ich war niemand.
Nur die kleine Ex.
Die Frau mit den lila Haaren.
Alkoholabhängig.
Eine Studentin, die ihre Familie verloren hatte, beinahe ihr eigenes Leben, ihre Freunde und Liebe.
Eine Studentin, die mit der Polizei korrespondierte.
Wie lächerlich.
Ich zückte mein Handy aus der Hosentasche, strich mehrere Haarsträhnen hinter mein Ohr und scrollte durch meine Anruferliste. Es piepte nicht lange.
»Ja?«
Ich schluckte, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken.
»Er ist hier… Oder besser gesagt, er war es. Ich hab ihn aus den Augen verloren.« Meine Stimme klang dumpf, kraftlos. Wie sehr sehnte ich mich nach einem Glas Wasser. Nach Kraft. Energie.
»Können Sie mir Ihren Aufenthaltsort nennen? Gut, ich schicke meine Leute vorbei.«
Ohne jegliche Regung steckte ich mein Handy zurück und richtete meine Augen in die Ferne, wartete auf das blaue Licht am Horizont. Wartete auf die Leute, die mich seit einem Jahr begleiteten. Ich spürte die Hoffnung in mir und doch ertränkte ich sie im selben Atemzug. »Was für Hoffnung, Araline? Sie ist so nutzlos wie dein Kämpfen selbst.« Ein kleines Flüstern, eher einem Hauch gleichend, erhob sich meine Stimme. Ein letzter Kraftakt.
Blau.
Der Horizont füllte sich mit blauen Lichtern, rasend schnell.
»Hoffnung«, wiederholte ich leise, »ist alles, was ich noch habe.«
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySo Dez 19, 2021 2:52 pm

Jackson Teller


Was sollte ich auch groß in so einer Situation machen? Es ging einfach nicht anders, als mich über sie lustig zu machen. Ihr Gesicht eben beim Eintritt hatte Bände gesprochen. Sonderlich glücklich über den heutigen Abend kann sie wohl kaum gewesen sein. Und zu allem übel lief die wehrte Dame noch genau mir über den Weg. Mehr als im Lotto gewinnen konnte sie wohl nicht. Mir war klar, dass Rapunzel mich kaum leiden konnte, aber wie sollte ich es ihr auch übel nehmen. Ich passte auch einfach nicht in die feine Welt der superlative.
Ich war neunmal der kleine Kriminelle den man hier im Umkreis kannte. Jedoch hatte ich immerfort das Herz am rechten Fleck. Niemals würde ich jemanden hängen lassen oder sonst was. Zwar kannte ich meinen Vater nicht, aber meine Adoptivmutter erzählte mir manchmal etwas über ihn. Woher sie die Geschichten kannte? Vielleicht von der örtlichen Polizeibehörde. Mein Vater lebte für den Mototrradclub und legte seine Hand dafür ins Feuer, wenn nicht sogar sein gesamtes Herz. Diese Einstellung hatte er mir weitergegeben und ich würde wohl auch nie anders werden.
Desweiteren hatte ich der Blondine viel zu viele Tattoos, der einzige Bereich, der bei mir nicht tattoowiert war, war tatsächlich mein Gesicht. Jedoch konnte sie es nicht wissen. Woher auch. Man sah mich hier nur mit knielangen Hosen und normalen T-Shirts, also wirkte ich wohl wie der typisch tattoowierte Typ, der sich abends ans Lagerfeuer setzte und den kleinen Mädchen etwas mit der Gitarre vorspielte, aber da passte ich dann doch nicht rein. Ihre Eltern hatte ich kurz damals bei der Anreise gesehen und was sollte ich schon sagen. Ich wurde wie ein dummer Stallbursche behandelt, der wohl in ihren Augen keinen Wert für ihre Aufmerksamkeit hatte. Welch eine Schande.
Als ihre Worte in meine Richtung hallten musste ich nur schmunzeln. Grinsend zog ich an der Zigarette und stieß den Rauch in die kühle Luft aus, ehe ich die kleine Blondine mit meinen blauen Augen fixierte. „Keine Sorge ich mach nichts.“ Unterstützend hob ich abwehrend meine Hände und hatte die Zigarette kurz zwischen meine Lippen geklemmt. „Sonst wird deine Begleitung noch eifersüchtig und sagt Mummy und Daddy, dass ihre Tochter einem Kriminellen verfallen ist.“ Sagte ich und steckte eine Hand in meine Hosentasche. „Klingt dann fast wie der nächste Film, der dann bald in die Kinos kommt und die Herzen der kleinen Mädchen höher schlagen lässt.“ Man könnte wohl wirklich meinen, dass es mir nicht gut ginge, aber ich war eben der Mensch der immer seine Gedanken aussprechen musste.Außerdem war es manchmal dann doch ganz lustig so. Zumindest meiner Meinung nach und das war sowieso die einzige Meinung, die Michaud dieser gottverdammten Welt interessierte. „Wenn das rauskommt lässt mich dein Dad in Handschellen abführen.“ Konterte ich trocken, konnte mir mein schiefes Grinsen jedoch nicht verkneifen. „Und ich bin wirklich viel zu hübsch um eingebuchtet zu werden.“ Gab ich noch schmollend zu mir und entfernte mich mit einigen Schritten von dem kleinen Zahndrachen.
Tatsächlich stimmte sie mir zu und wollte mitkommen. Der Abend lief wohl noch schlimmer als ich eigentlich dachte. Sollte ich noch was sagen? Nein.
Stumm ging ich also in Richtung Parkplatz und steuerte meine geliebte schwarze Harley an. Lässig nahm ich auf dem Sattel platz und lehnte mich etwas nach vorne um mich auf dem Lenker abzustützen. Natürlich war es wohl komisch, dass mein Auto so eine Schrottmühle war und ich eben noch so ein Motorrad besaß, aber naja man konnte halt immer mit einer Überraschung rechnen. Vielleicht ein wenig unsicher, aber die Blondine fand wohl langsam den Weg in die richtige Richtung. „Ist auch kein Schrotthaufen sowie mein Auto.“ Erklärte ich meiner Begleitung und zog noch kurz eine Augenbraue hoch, ehe sich schon ein schiefes Grinsen auf meine Züge schlich. „Kommt auch eindeutig besser bei Frauen an.“ Fügte ich hinzu und reichte Kali noch den schwarzen Helm entgegen. Wobei dann doch etwas anderes meine Aufmerksamkeit erlangte. „Also entweder beeilst du dich jetzt oder Prinz Charming rettet dich noch vor mir.“ Erklärte ich und deutete auf den feinen Typen, der den Club verließ und sich wie wild nach seiner kleinen Blondine umblickte. Fast schon hilflos. Wirklich süß..
„Deine Entscheidung.“
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Caspian

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 7 EmptySo Dez 19, 2021 5:07 pm

Kalieve Darling
Ein leichtes Schmunzeln lag auf meinen Lippen, als der Amerikaner wieder das Wort erhob. „Keine Sorge, ich mach nichts.“ – „Sonst wird deine Begleitung noch eifersüchtig und sagt Mummy und Daddy, dass ihre Tochter einem Kriminellen verfallen ist.“ Ich verdrehte die Augen: er hielt wirklich zu viel von sich. Nun, irgendwie konnte man es ihm nicht verübeln – immer hin klebten die Weiber am Iyllenburg förmlich an ihm. Das konnte dem Ego schon mal einen guten Schubser nach oben geben. „Klingt dann fast wie der nächste Film, der dann bald in die Kinos kommt und die Herzen der kleinen Mädchen höherschlagen lässt.“ Schlechte Sprüche waren wohl sein Talent. „Wenn das rauskommt, lässt mich dein Dad in Handschellen abführen.“ Fast hätte ich mich bei seinen Worten an meiner eigenen Spucke verschluckt, denn für einen Moment hatte ich das Bild von Jackson Teller in Handschellen vor meinen Augen – und Gott, das war ein verbotener Anblick.
Und ich bin wirklich zu hübsch...“, ahmte er mich nach, ein schiefes Grinsen auf den Lippen thronend. „…um eingebuchtet zu werden.“ - „Obwohl dir orange sicherlich ausgesprochen gutstehen würde.“, da sprach der Alkohol wieder aus mir. Der junge Mann setzte sich in Bewegung und ohne ein weiteres Zögern folgte ich ihm in die Richtung, in die er lief.
Etwas überrascht blickte ich auf das schwarze Motorrad vor mir, welches Jackson ansteuerte. Manchmal fragte ich mich wirklich, wie viele Klischees er noch erfüllen wollte? Er ließ sich in den Sitz der Harley sinken und lehnte sich auf dem Lenkrad ab, ehe er wieder zu mir herüberblickte. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch, leicht fragend. „Ist auch kein Schrotthaufen sowie mein Auto.“, sprach er und schon wieder fand ein schiefes Grinsen den Weg auf seine Lippen. Dieses Lächeln sollte ihm echt verboten werden. „Kommt auch eindeutig besser bei Frauen an.“, er streckte mir den schwarzen Helm entgegen. „Ach was wirklich?“
Doch irgendetwas entriss mir seine Aufmerksamkeit, als sein Blick an mir vorbei schwenkte. „Also entweder beeilst du dich jetzt oder Prinz Charming rettet dich noch vor mir.“, ich schaute über meine Schulter hinweg, in die Richtung, in welche der Blonde zeigte. Es war klar, dass der Stalljunge nur allzu gerne mit seinen Fingern in der Wunde herumbohrte. Doch als mein eigentlicher Begleiter meine Wenigkeit entdeckte, blieb mir wohl keine andere Wahl. „Deine Entscheidung.“
Wahrscheinlich würde ich es morgen früh bereuen, mich mit diesem verdammt kurzen Kleid auf das Motorrad gesetzt zu haben, aber jetzt gerade erschien es mir als die einzige Möglichkeit. Mit einem süßen Lächeln auf den Lippen, winkte ich dem jungen Mann am Clubeingang entgegen, ehe ich mein Bein über die Harley schwang und hinter dem Stalljungen Platz nahm.
Er hatte Recht, das hier war aus einem schlechten Film.
„Auf geht’s, Cowboy. Tu was, für deine Handschellen.“, erhob ich meine Stimme und setzte mir den Helm auf, bevor ich meine Arme um seine Hüfte legte. Das hier war mehr als verrückt und eigentlich gar nicht das, was man von mir gewohnt war. Gut, ich hatte schon einige Dinge angestellt, die mehr als fragwürdig waren – aber noch nie war ich mit einem mir eigentlich Fremden auf ein Motorrad gestiegen.
Aber in diesem Moment kümmerte ich mich nicht wirklich darum, denn Jackson schien gerade mein einziger Ausweg zu sein und sein Körper fühlte sich unter meinen Händen zum Anbeißen an.
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