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 RPG Gut Iyllenburg

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*Gut Iyllenburg*
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Svea

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptySo Feb 19, 2023 7:46 pm

Herzlich willkommen<3
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Caspian

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptySo Feb 19, 2023 8:40 pm

Hayden Lowell

Nervös wippten meine Beine auf und ab, während mein Blick immer wieder auf den kleinen Bildschirm vor mir fiel. Ich wusste auch nicht recht, was ich erwartete: Die beiden Pferde hatten sich die gesamte Fahrt über ruhig verhalten. Es war unwahrscheinlich, dass einer der beiden jetzt auf den letzten Meilen begann, Unfug zu bauen. „Fünf Minuten, dann haben wir es geschafft, Hayden.“, riss mich eine männliche Stimme aus den Gedanken und ich blickte zu dem Mann auf dem Fahrersitz. Ich lächelte leicht und nickte. Miles tat mir ein wenig Leid: immerhin hatte er von meinem Vater den Auftrag bekommen, mich inklusive Pferde mit einem der Pferdetransporter der Ranch zum Gut Iyllenburg zu fahren, nur um anschließend den gesamten Weg wieder heimfahren zu können. Und von Wyoming nach Montana war kein Katzensprung. Während der Fahrt hatte ich mich bereits mehrfach entschuldigt; wusste ich doch, dass er eine Menge andere Aufgaben lieber getan hätte. Der ältere Mann hatte mich allerdings schlichtweg ignoriert. Vermutlich hätte er mich auch bis ans andere Ende der Welt gefahren, hätte man ihn gefragt.
„Ich werde deine Redsamkeit echt vermissen.“, scherzte ich und ließ mich tiefer in den Sitz sinken. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich nicht mit Miles wieder nach Hause fahren würde. Über einen längeren Zeitraum hatte ich die Lowell-Ranch noch nie wirklich verlassen – und jetzt war es gleich für mehrere Monate. Allerdings hatten sich die Lowells und Millers schon immer gegenseitig geholfen - und als mein Vater die Frage in den Raum geschmissen hatte, ob sich jemand dazu bereit erklären würde, den Millers unter die Arme zu greifen, war ich die erste gewesen, die sich gemeldet hatte. Natürlich nur mit der Bedingung, dass mich Little Foot und Bullet begleiten durften. In gewisser Weise freute ich mich auf dieses Abenteuer. Als kleines Kind hatte ich die Millers geliebt und mir voller Freude die Bilder ihres kleinen Imperiums angeschaut. Es jetzt mit eigenen Augen erleben zu dürfen, erfüllte mich mit ein klein wenig Stolz. Zudem konnte ich mir sicher sein, dass auch ohne mich auf der Ranch alles so verlief, wie es sollte. Die Eierköpfe waren zu Hause wohl besser aufgehoben als hier und meine Mutter hatte die Herren der Schöpfung sowieso ziemlich gut im Griff. Ich musste mir diesbezüglich also keine Sorgen machen.
Als der Transporter auf die Einfahrt abbog, wäre mir fast der Mund offen stehen geblieben. Schon die ersten Meter des Geländes waren imposant; das Gut Iyllenburg hatte nicht umsonst seinen tadellosen Ruf und der Herr des Hauses hatte - für so gut wie alles - einen guten Geschmack. Miles lenkte den Transporter in die ausgeschilderte Richtung des Parkplatzes, während meine Augen bereits versuchten, so viel von diesem Ort aufzunehmen, wie es eben möglich war. Ich hatte nicht mit einem großen Empfangskomitee gerechnet, die Millers hatten sicherlich viel zu tun. Am hinteren Teil des Parkplatzes winkte uns eine Dame zu und mit wenigen Handgriffen hatte Miles den Transporter neben ihr eingeparkt. „Da wären wir.“, erhob er ein erneutes Mal seine Stimme und drehte den Schlüssel im Zündschloss um, bevor er die Handbremse zog. „Endlich.“, entgegnete ich ihm nur und befreite mich vom Sicherheitsgurt. Den gesamten Weg hatte ich mich nicht so beeilt aus diesem Transporter zu kommen, wie jetzt. Als meine Füße den Schotter berührten, atmete ich tief aus und streckte beide Arme von mir. Darauf hatte ich die letzten zwei Stunden gewartet.
Mit einem Lächeln wandte ich mich an die Dame, die uns zuvor zugewunken hatte. Ich vermutete, eine der Angestellten des Gutes. „Herzlich Willkommen auf dem Gut Iyllenburg, Miss Lowell.“, begrüßte die Rothaarige mich mit einem breiten Lächeln und ich konnte nicht anders als ihr Lächeln und ihre herzliche Begrüßung zu erwidern. „Mister Miller und seine Frau hätten Sie gerne selbst in Empfang genommen, allerdings ist ein wichtiger Termin dazwischengekommen, der nicht verschoben werden konnte.“, fuhr sie fort und ich winkte bloß ab. "Alles gut." Ich wusste, wie beschäftigt meine Eltern schon mit unserer Ranch waren. Das Gut spielte wohl noch einmal in einer ganz anderen Klasse. Es wäre zwar schön gewesen, die beiden bei meiner Ankunft schon in die Arme schließen zu können, aber man würde sich wohl früher oder später über den Weg laufen. „Wie wäre es, wenn wir uns zuerst um die vierbeinigen Mitreisenden kümmern?“, fragte sie und zeigte in Richtung Transporter. Sie ließ ihren Blick kurz auf die Uhr an ihrem Handgelenk fallen und anschließend über die Umgebung streifen, als würde sie nach jemanden Ausschau halten.
„Sehr gerne. Ich glaube, die beiden können es kaum erwarten aus dieser fahrenden Box herauszukommen.“, scherzte ich und drehte mich bereits in die Richtung des schwarzen Transporters, welcher in großer weißer Schrift das Logo der Lowell-Ranch trug, um. Als wäre es sein Stichwort gewesen, machte sich Miles daran den Transporter für das Ausladen der Pferde zu öffnen. Als Bewegung in die Situation kam, war aus dem Inneren ein erwartungsvolles, heiseres Wiehern des jungen Wallachs zu hören. Für sein Gemüt war die lange Fahrt eine Zerreißprobe gewesen, die er mit Bravur gemeistert hatte. Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass Little Foot ab der Hälfte des Weges Protest einlegte - auch wenn er sonst ein ziemlich ruhiger Kerl war. "Hallo Jungs.", begrüßte ich die beiden Quarter Horses, als die seitliche Klappe endlich mit aller Vorsicht den Boden berührte und den Blick auf die beiden goldenen Schönheiten freigab. Ohne große Umschweife begab ich mich auf den Anhänger und begrüßte den Wallach, welcher mir bereits freudig sein Gesicht entgegen streckte. Ich öffnete die Tür der ersten Box und ließ meine Hand einige Male über seinen Hals fahren. "Na, bereit für dein neues Zuhause?", sprach ich zu ihm und löste den Strick von seiner Halterung.
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Svea

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyDi Feb 21, 2023 7:30 pm

Jackson Teller

Wie schlimm waren eigentlich die letzten Tages gewesen? Ich lief nur von A nach B und arbeitete die Liste von meinem Dad ab. Eigentlich fragte ich mich auch langsam warum ich diesen ganzen Quatsch noch mitmachte, aber naja Familie war eben Familie und da konnte selbst schlecht das Weite suchen. Schnaufend schlug ich ein letztes Mal auf den Pfahl und atmete tief durch. Was ich hier machte? Unsere Rinder hatten neue Weidelandschaften bekommen. Ja, sie liefen frei im Reservat, aber trotzdem musste ich die Abgrenzungen setzen und die neuen Pfähle in den Boden schlagen. Ob ich dabei Unterstützung hatte? Selbstverständlich nicht. Mein alter Herr war nämlich der Auffassung, dass ich bei mehr Arbeit weniger Zeit für die Alators hatte. Also der Ansatz seines Denkens war natürlich gut, aber insgeheim wusste mein Adoptivvater auch, das er mich nicht am Club hindern konnte. Selbst Abends nachdem die Tore geschlossen wurden nahm ich meine Harley und machte mich davon.  Selbstverständlich bekam ich dadurch auch viel zu wenig schlaf, aber was sollte ich machen. Ich war neunmal in zwei Welten zu Hause und musste auch beiden gerecht werden. Wobei der Club schon länger ein Teil meines Lebens war als meine wirkliche Familie.
Stumm kramte ich in meiner Hosentasche und nahm schon fast automatisch mein Portmonee heraus. Hinter den Kartenfächern hatte ich noch ein weiteres kleines Fach mit einem Foto von meinem Dad. Meinem wirklichen Dad. Das Bild legte ich auf das kühle Leder der Geldbörse und strich gedankenverloren auf die alte Erinnerung.
Erinnerung.
Etwas das ich wohl kaum noch an meinem Vater hatte. Es war wie im Nebel und er kam mir vor wie ein Fremder, aber was erwartete ich auch wenn er mir in meinen jungen Jahren genommen wurde? Nichts. Ich war viel zu klein um wirkliche Erinnerungen mit ihm zu erschaffen. Erschossen auf offener Straße und leider war bis heute keiner gefunden, der sich für den Tod meines Vaters verantworten musste. Er lebt jetzt nur noch im Chapter weiter und darauf war ich wirklich stolz. Die Kutte von ihm war in einem Bilderrahmen ausgestellt und seine Harley stand seit neustem bei mir in der Garage. zwar war das Motorrad komplett eingestaubt und kaputt, aber es war mir wirklich egal. Irgendwie würde ich sie sicherlich zum laufen kriegen. Es dauerte einfach seine Zeit. Ich hatte glücklicherweise einiges am Präsident vorbeischlugen können. Einiges war gut. Lediglich ging es mir zu um zwei große Kartons, die mit der Handschrift meines Vaters gekennzeichnet waren. Was da drin war? Ehrlich gesagt keine Ahnung, vor allem wurde immer nur gesagt dort waren nur alten Klamotten enthalten. Warum sollte man dann sowas aufbewahren? Was machte dann ein Teller? Ab durch die Hintertür und an einem Samstagmorgen die Kartons entnehmen, wie zwei exakt gleiche dort platzieren. Glücklicherweise ähnelten sich die Schriften etwas, aber da die Kartons immer eingeschlossen waren würde wohl niemand den Diebstahl merken. Zumindest hoffte ich es. Anderenfalls war ich sicherlich meinen Kopf los.
Positiv denken, Teller.
Glücklicherweise war ich mit meiner Arbeit fertig und drehte mich kurzerhand um. Ich hatte Chex mitgenommen. Der Wallach graste entspannt vor sich hin und ich steckte beim beobachten das Portmonee wie auch das Bild weg. Mümmelnd hob der Wallach seinen Kopf und schnaubte mich an. „Ja, es geht wieder zurück, Großer.“ Gab ich lächelnd von mir und strich über seine Stirn.
Den Sattel samt Pad hob ich vom Boden auf und schnallte den Sattelgurt fest, ehe ich das Knotenhalfter noch gegen die Trense tauschte. Das Halfter hing ich vorne um das Sattelhorn und schwang mich anschließend auf seinen Rücken. Schnalzend trieb ich den Tigerschecken an und machte mich auf den Weg zurück zum Anwesen. Nebenbei telefonierte ich noch mit meinem Adoptivvater und dieser setzte mich über die neusten Geschehnisse in Kenntnisse. Ganz nebenbei erwähnte dann der Herr auch Mal, dass wir anscheinend hohen Besuch bekamen. Die Tochter der Lowells würde wohl bald auf dem Internat wohnen und es ihr Heim nennen. Was ich davon hielt? Eigentlich nicht sonderlich viel. Hayley und ich hatten früher im Urlaub zusammen gespielt. Quasi dieses ‚Happy Family‘ Ding. Jedoch stürzte sich mein Adoptivvater daraufhin in die Planung des Iyllenburgs und da blieb anschließend keine Zeit mehr für einen Urlaub mit Freunden. Also hatte ich sie seit mindesten seit zehn Jahren nicht gesehen. Ganz im Gegenteil von ihren Brüdern, da ich mit diesen öfters in Gesprächen stand bezüglich unserer Väter. Am Rande fiel da ab und an das Wort ‚Hayley‘, aber ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass ich das Mädchen mit der großen Zahnlücke wiedersehen würde. Ob sie mir die Attacke mit dem Stock immer noch übel nahm? Wahrscheinlich.
In einem entspannten Galopp erreichte ich die großen Tore und galoppierte direkt auf die großen Stallungen zu. Nebenbei beobachtete ich noch Guns auf seiner Weide. Wirklich weiter gekommen war ich mit dem großen Hengst nicht. Wenigstens hatte er es geschafft, dass kein Mitarbeiter sich ihm mehr nähern wollte, aber gut hatte er sich selbst auch zu zuschreiben. Seufzend parierte ich meinen Wallach durch und wandte meinen Blick von den endlosen Weiden unseres Internats ab, als mir dann doch etwas bestimmtes ins Auge fiel.  Meine hellen Augen munterten das Auto wie ich auch den schwarzen Hänger und an den Kennzeichen verriet sich mir wohl wen ich hier vor sich hatte. Aus der Entfernung sah ich eine blonde junge Frau und staunte nicht schlecht. Anscheinend war aus der Raupe von früher wohl doch ein Schmetterling geworden. Wer hätte das schon gedacht. Ich als letzter.
Wobei wenn man mich jetzt hier ansah, konnte man auch sich die Frage stellen was ich hier eigentlich verloren hatte. Ein großer, gut aussehender und voll tattoowierter junger Mann passte eigentlich gar nicht zu einem Reitinternat. Vor allem war es in meiner Kombination wirklich fragwürdig, aber na gut. Die Blondine verschwand im Hänger und ich ließ Chex entspannt auf diesen zu trotten. „Willkommen im neuem zu Hause Mrs. Lowell.“ Sagte ich und begrüßte die Blondine so. Zwar war sie grad im Hänger, aber sie würde mich sicherlich gleich sehen. „Jax. Lang nicht gesehen.“ Ertönte eine weitere Stimme und meine hellen Augen erblickten Miles. Einen Angestellten ihrer Eltern. Wie gesagt der Familie wie auch den Angestellten war ich ein Begriff. Jedoch hatte mein Adoptivvater mich lieber abgeschottet, ich sollte mich von Hayley fernhalten. Ebenfalls erwähnte dies ihr Vater. Warum? Ich war anscheinend ein schlechter Umgang gewesen oder war es bis heute. Sollte die gute Tochter nicht verderben oder in meine Kreise ziehen. Eine Aussage, die ich nachvollziehen konnte. Außerdem hörte ich bei diesen Angelegenheiten auf meinen Dad. Ich war eben ein schwarzes Schaf und musste niemanden mit ins Verderben ziehen. „Ja, die letzten Geschäfte hatte Dad immer gemacht.“ Kommentierte ich seine Aussage und lehnte mich etwas nach vorn um mich auf den Sattelknauf abzustützen.
Apropos Dad.
Der schwarze Ram fuhr die Einfahrt entlang und lenkte auf den Neuankömmling an. Nebenbei gab ich Chex eine kleine Hilfe und der Wallach ging brav einige Schritte rückwärts. Lieber etwas mehr Distanz als zu wenig. Die letzten Tage hatte ich dem alten Herren schon genug Kopfschmerzen eingehandelt.  Der Dodge stoppte und die Fahrer wie auch die Beifahrertür öffneten sich. John Miller, höchstpersönlich. Auf der anderen Seite stieg meine Adoptivmutter aus. Kate Miller, eine herzensgute Frau, die immer ein Lächeln auf den Lippen hatte. Der braunhaarige Mann mit dem Cowboyhut warf mir nur einen kurzen Blick zu und ich nickte vernehmend. „Willkommen Hayley. Es tut uns leid, aber wir waren leider nicht passend zu Hause. Termine über Termine.“ Erklärte er sich und nahm sich höflichkeitshalber noch den Hut ab. „Aber wir haben uns beeilt und sind doch noch pünktlich gekommen. Also fast pünktlich.“ Ergänzte Kate und knuffte John noch etwas in die Seite. Zielstrebig steuerte meine Adoptivmutter mich an oder ehr gesagt Chex an. Er war nunmal ihr Liebling. Der bullige Appaloosa war auch eben ein Hingucker und der absolute Schatz von ihr. John ging zur Hängerklappe und bat Hayley wohl seine Hilfe an. Nebenbei beobachtete Miles den Wallach und staunte nicht schlecht. Kate brachte ich dann sogleich auf den neuesten Stand mit den Weiden wie auch mit den Rindern.
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Caspian

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyMi Feb 22, 2023 6:54 pm

Hayden Lowell

„Willkommen im neuen zu Hause Mrs. Lowell.“, mischte sich eine weitere Stimme in das Geschehen ein und ich blickte kurz auf, kam mir die Stimme bekannt, aber dennoch fremd vor. „Jax. Lang nicht gesehen.“, verriet mir Miles, wer sich außerhalb des Transporters befand. Durch ein leichtes Schnalzen meinerseits setzte sich der Wallach vorsichtig in Bewegung und begab sich mit mir vorsichtig aus dem Fahrzeug. Ich erblickte gleich den Neuankömmling in der Runde und ein Lächeln schlich erneut auf meine Lippen, während Little Foot neugierig das Pferd an Jacksons Seite beäugte. Jackson. Ein gutaussehender Jackson. Wäre er mir auf der Straße begegnet ohne ein Wort zu verlieren, hätte ich ihn vermutlich nicht wieder erkannt. Der junge Mann glich in keiner Weise dem unschuldigen Jungen, den ich in Erinnerung hatte. Die lange Zeit veränderte einen eben – ich ähnelte meinem kindlichen Selbst auch nicht mehr wirklich. „Vielen Dank, Stick.“, entgegnete ich ihm frech. Der Spitzname kam nicht von mir. Meine Brüder hatten ihn während einer der Sommerurlaube so getauft und der Name war hängen geblieben. Meine Brüder nannten ihn zwar nicht mehr so, aber den Spaß konnte ich mir nicht nehmen lassen. Immerhin hatte er seinen Hintergrund mit einigen Tränen und blutiger Wunde meinerseits.
Meine Augen musterten den Blonden für einen Moment. Jackson hatte sich in den Jahren wohl zum Bad Boy eines romantischen Teenager-Dramas entwickelt. Den Jungen, den alle begehrten, aber niemand haben konnte außer eben das schüchterne Außenseiter-Mädchen. Fast schon wie ein Taylor Swift Song - zu schön, um wahr zu sein. Er hatte den Baby-Speck an seinen Wangen verloren, die Gesichtszüge waren markant. Von dem Jungen, der neben meinen Brüdern schmal ausgesehen hatte, war nichts mehr übriggeblieben. Seine Haut braungebrannt von der Sonne und sein muskulöser Körper gezeichnet von der harten Arbeit auf dem Gut. Nicht zu vergessen, dass der Herr anscheinend eine Vorliebe für Tätowierungen entwickelt hatte. Ich war mir sicher, dass er mit diesem Aussehen einer der begehrtesten Männer auf dem Hof war. Und sein Auftreten verriet in gewisser Art und Weise, dass er es auch wusste. Nur seine Augen waren dieselben geblieben; zeichnete sich in ihnen immer noch dieses Funkeln ab, was schon damals Neugierde in mir geweckt hatte. „Gut siehst du aus.“, erhob ich das Wort ein erneutes Mal und wandte den Blick von ihm ab, als ein schwarzer Wagen sich uns näherte.
Die Gesichter erkannte ich sofort: die Millers. Als John den Wagen zum Stehen brachte und sowohl er als auch seine Frau ausstieg, war die Freude groß. Wirklich verändert hatten die beiden sich nicht und es fühlte sich nicht wirklich danach an, als hätte ich sie eine ganze Weile nicht gesehen. „Willkommen, Hayden. Es tut uns leid, aber wir waren leider nicht passend zu Hause. Termine über Termine.“, erhob der Herr des Gutes das Wort und seine Frau sprach kurz darauf schon fast entschuldigend: „Aber wir haben uns beeilt und sind doch noch pünktlich gekommen. Also fast pünktlich.“ Ich schüttelte bloß den Kopf und wandte mich an die beiden. „Ach was, wir sind gerade erst angekommen.“ Ich sah kurz in Richtung Transporter und Miles nickte zustimmend. „Ich weiß ja von Dad, wie beschäftigt Sie sind. Dafür braucht man sich nicht entschuldigen. Aber es ist wirklich schön Sie und Jackson wiederzusehen.“, fügte ich mit einem Lächeln hinzu und übergab John den Strick des Wallachs, nachdem dieser sich zu mir bewegt hatte und stumm seine Hilfe angeboten hatte. „Ihre Angestellte und Jackson haben uns herzlich in Empfang genommen.“ Während Jackson sich mit Frau Miller unterhielt, wandte sich Miles kurzerhand an Herr Miller, was mir die Möglichkeit eröffnete mich dem zweiten Pferd zu widmen. Bullet scharrte mittlerweile auch etwas ungeduldig mit dem Vorderhuf.
Ich begab mich ein erneutes Mal auf den Anhänger und öffnete die zweite Boxentür. Auch ihn begrüßte ich mit einem leichten Streicheln am Hals. „Ist ja gut.“, kommentierte ich sein Verhalten und löste den Strick. „Du darfst ja auch raus.“ Bullet hatte es etwas eiliger aus dem Transporter zu kommen als der Wallach. Auf festem Boden angekommen, schüttelte er sich einmal kurz und streckte sogleich den Kopf in die Luft, um sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Ich wandte mich wieder an die Millers: „Ich will Sie auch wirklich gar nicht lange aufhalten. Sie haben bestimmt noch viel zu tun.“ Miles machte sich derweil daran den pferdigen Teil des Transporters wieder zu verschließen. „Wenn Jackson die Zeit hat, kann er mir vielleicht unter die Arme greifen. Sonst komm ich sicherlich auch alleine mit der Hilfe ihrer Angestellten zurecht. Machen Sie sich wegen mir bitte keine Umstände.“ Ich näherte mich wieder John und streckte meine Hand aus, um den Strick des Wallaches wieder entgegenzunehmen. Keines Falls wollte ich, dass jemand seine Pläne wegen umwarf – besonders nicht als Besitzer. Da gab es immer irgendwas Aufmerksamkeit brauchte. Und ich fühlte mich deutlich wohler damit Jackson seine Zeit zu stehlen als dem Ehepaar. Auch wenn wir in den letzten Jahren nichts voneinander in Eigenregie gehört hatten, hatte ich immer wieder ein paar Wortfetzen von meinen Brüdern aufgeschnappt. Zudem waren wir in den Sommerurlauben immer problemlos miteinander zurechtgekommen; fast schon freundschaftlich. Etwas Zeit mit ihm zu verbringen, wäre also nicht verkehrt.
Ich war neugierig, was Jackson die letzten Jahre so getrieben hatte. Nun... ich wusste, dass er hier am Gut seinem Adoptivvater viel unterstützte. Was Ryan und Luke für die Lowell-Ranch waren, war er für das Gut Iyllenburg. Und das hübsche Pferd an seiner Seite verriet mir, dass er den Vierbeinern in keinem Fall abgeneigt war. In dem Punkt waren wir uns dann also auch ziemlich ähnlich. Außerdem war es angenehm wenigstens ein bekanntes Gesicht hier herumlaufen zu sehen. Das gab mir gleich ein Gefühl von Sicherheit und ich würde vermutlich viele Fragen haben, mit denen ich jemanden durchlöchern musste. Da war Jackson mein gefundenes Fressen. Immerhin ging ich dann jemanden auf die Nerven, den ich kannte.
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Svea

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyMi Aug 23, 2023 8:14 pm

Jackson Teller

Warum fühlte ich mich hier wie ein gottverdammtes Hausmädchen. Eigentlich müsste ich auch auf meiner Schicht sein, aber ein Teller handelte sich lieber Probleme ein. Mein Bewährungshelfer hatte mir über einen Anwalt einen alten Garagenschlüssel gegeben. Die Garage gehörte schließlich zu meinem Dad. Der Schlüssel war jedoch noch bei der Polizei gewesen, da dort noch einige Ermittlungen gemacht wurden. Was sie auch immer mit dieser alten Garage wollten. Polizei war eh eine Sache für sich, verstand ich so oder so nicht.Thema für sich.
Also befand ich mich grad zwischen alten Kisten und dem ganzen Staub, der grade so durch die Luft flog. Es war keine Frage, dass ich sofort meine Arbeit auf dem Anwesen sausen ließ. Mein Vater ging dort vor und da waren mir die Konsequenzen wie auch die Tadel meines Chefs egal, man musste eben Prioritäten sitzen. Meine war mein Vater, war er immer und wird er wohl auch immer sein.
Wie lange ich hier schon war? Bestimmt einige Stunden, indem hatte ich wenigstens geschafft drei Kisten zuordnen. Jedoch saß ich seit mittlerweile einer guten Stunde auf dem Boden und hatte ein altes Tagebuch in der Hand. Die Seiten des Buches waren gelb verfärbt und einige Löcher bohrten sich durch vereinzelte Abschnitte. Es war tatsächlich das Tagebuch von John und was ich da alles so aufschnappte ließ mein Blut in den Adern erfrieren. Es konnte eigentlich nicht sein. Zumindest hielt ich es nicht für möglich. Stumm schluckte ich und legte meinen Kopf in den Nacken.Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und ließ meine Gedanken sacken.
Doch das Geräusch von lauten Motoren schreckte mich auf. Ohne groß zu überlegen verstaute ich das Buch unter dem Sitz meiner Harley und sah sie dann auf die Straße einbiegen.  Mindestens fünf große Maschinen samt Fahrer. Ich war kein Feigling, nein aber es konnte nichts gutes heißen. Schnell zog ich das Tor runter, hörte das Schloss rasten und setzte mich sofort auf die Maschine, startete den Motor und setzte den Helm auf. Sofort fuhr ich in die entgegengesetzte Richtung.
Wer sie waren? Outlaws.
Ich war allein und hatte keine Chance und immer wenn diese Gruppierung auftauchte gab es Stress, Gewalt und am Ende war man entweder verletzt oder tot.
Vor mir rannte ein Mann über die Straße, spannte ein Seil von der einen Seite der Straße zu anderen. Meine Augen weiteten sich und einen Moment später spürte ich einen starken Ruck und wurde von meiner Maschine gerissen und knallte mit dem Rücken auf den harten Asphalt. Mein Bike rutschte zur Seite und schlitterte, bis es schlussendlich hinfiel. Mein Kopf dröhnte und mein Rücken schmerzte. Es war auch dumm zu denken, dass ich mich wirklich einfach so aus dem Staub machen könnte. Ein Versuch war es jedoch wert gewesen. No risk, no fun!
Teller.“ Rief eine tiefe Stimme und die Motoren verstummten. Sofort wusste ich wer es war und sah mich schon auf dem Weg zum Bestatter.
Charles. President der Outlaws.
Ein großer, recht trainierter Mann vor dem Mann einen großen Bogen machen sollte. Er war Ende vierzig, hatte kurzes schwarzes Haar, war voll tattoos und hatte unzählige Narben. Eine relativ auffällige im Gesicht, diese zog sich von seiner linken Schläfe, über das linke Auge bis hin zu seinem Mundwinkel. Unverkennbar und da diese Narbe nach einem Raub passiert worden war verfolgte sie ihn nun sein ganzes Leben. „Hallo Charles. Lang nicht mehr gesehen.“ Presste ich es nur zwischen meinen Lippen hervor und versuchte mich hinzusetzen. Glücklicherweise war ich nicht schnell gewesen, aber trotzdem merkte ich den Aufprall auf die Straße. „Wie hast du den Schlüssel zu Johns Garage bekommen?“ Woher wusste er von der Garage? Grüblerisch wie ich war brauchte ich einen Moment, aber selbst das war wohl zu lang. Ich rechts und links an den Schultern gepackt und hochgerissen.
Meine Augen öffneten sich schlagartig und schauten direkt in das Gesicht des Braunhaarigen. „Und wo ist das Tagebuch..“ Fuhr er fort ohne eine Miene zu verziehen. „Wo sind die Steine.“ Jetzt war ich endgültig verwirrt. „Welche Steine?“ Hakte ich nach und sofort bekam ich einen Tritt in den Rücken, meine Schultern wurden losgelassen und ich knallte erneut auf den Asphalt. „Jax, du musst nicht den Tapferen spielen. Hat dein Daddy früher schon gemacht. Den Großen und Gerechten Teller. Aber jetzt Verkauf mich nicht für dumm, Junge. Wo ist die Karte oder noch besser wo sind die Diamanten.“ Charles hob mein Kinn, nickte und seine zwei Begleiter rissen mich erneut an den Schultern hoch, sodass ich einen Augenblick später wieder auf meinen Beinen stand.
Es folgte nun ein Verhör und ich konnte ihm keine Antwort geben. Nicht weil ich es nicht wollte sondern weil ich überhaupt nicht verstand was er da eigentlich von mir wollte. Was ich davon hatte? Offene Schnittwunden an meinem Unterarm, verbrannte Haut am Oberarm ,einen Schnitt auf meiner Wange und ein halbwegs zerrissenes Shirt, ehe ich auf den Boden lag und einige Male nachgetragen wurde. Die Motoren hallten durch die Stille und übertönten so meine Schreie. „Junge, gib mir die Karte und wenn du meinst selbst zu suchen. Werde ich dich umbringen, wenn du versuchst mich zu bestehlen. Du endest wie dein Vater, Teller.“ Rief er noch und verschwand mit den anderen Outlaws am Ende des Horizonts.
Vereinzelt rollten Tränen über meine Wangen, aber ich blieb erstmals nur liegen. Wie lange? Ehrlicherweise hatte ich kein Zeitgefühl, aber als die Dämmerung anbrach richtete ich mich auf und humpelte zu meinem Motorrad, stützte es und setzte mich auf die schwarze Harley. Meinen Helm ließ ich auf der Straße liegen, startete den Motor und fuhr einfach los. Stumm steuerte ich auf das Internat zu und durchbrach die abendliche Stille.
Auf dem Parkplatz wie auf der Wiese daneben tummelten sich die Menschen, alle Schüler und Bewohner waren für das Lagerfeuer zusammengekommen. Die Gespräche verstummten sofort und alle wirklich alle Blicke richteten sich auf mich. Jax Teller der auf seiner völlig zerkratzten Harley auf den Parkplatz fuhr. Ich stoppte, parkte das Bike und sah es nur stumm an, ehe ich an mir herunter sah. Völlig verstaubt, mit löchern im Shirt und blutig. Mein Blick löste sich von der Harley und ich bemerkte die gesamte Aufmerksamkeit des Internats.
Jedoch sah ich schon wieder zu meinem Motorrad, meinem Ein und Alles, welches völlig zerkratzt und demoliert war.
Stumm trat ich gegen die Maschine und das teure Motorrad kippte und fiel in den Schotter. Ohne eine Miene zu verziehen drehte ich mich um und steuerte auf das Hauptgebäude zu. „Jackson.“ Durchschnitt ein Schrei die Stille und ich wusste das es meine Adoptivmutter war, welche völlig fassungslos hinter mir herlief als sie mich gesehen hatte. Vollkommen zugerichtet wie ich eben war. Jedoch ging ich einfach weiter und trat ein, ging in meine Wohnung und knallte die Tür hinter mir, ehe ich schon das Klopfen vernahm. Ich hatte keine Zeit für diese Art von Gespräch. Deshalb ging ich ins Badezimmer. Dort ging ich zuerst duschen, säuberte meine Wunden und legte an meinem linken Unterarm einen Verband an, ehe ich den Schnitt auf der Wange begutachtete. Würde schon alles verheilen. Anschließend tauschte ich noch meine Klamotten und warf die anderen in den Müll. Sicherheitshalber. Ein schwarzes schlichtes Polohemd, eine dunkle Jeans und meine normalen Schuhe. Eigentlich würde ich sowas im Leben nicht anziehen, aber es war die Kleiderordnung für die Mitarbeiter heute Abend am Lagerfeuer. Sicherheitshalber steckte ich meine Waffe in meinen Hosenbund und ließ das Shirt locker rüber fallen, sodass es nicht sonderlich auffiel. Sicher war sicher. Seufzend ging ich durch meine Wohnungstür und steckte mein Handy in die Hosentasche. Meine Adoptivmutter hatte es wohl wieder aufgegeben, wahrscheinlich würde sie mich gleich auf der Veranstaltung abfangen, aber da würde ich ihr schon irgendwie aus dem Weg gehen.
Erneut trat ich nach draußen und blickte zu meiner Maschine, es schmerzte im Herz. Sie so kaputt zu sehen. Kurzerhand schob ich sie deshalb in die Garage der Nutzfahrzeuge neben dem Parkplatz und näherte mich dann dem Lagerfeuer. Glücklicherweise gaben meine Adoptiveltern grade ein Interview mit dem lokalen Fernsehsender, sodass ich erstmal zum Getränkewagen ging und Melody einige Kisten Bier in den Wagen räumte, ehe ich mich auf dem Weg zum Feuer machte um dort alles im Blick zu haben, so war ich auch weit genug entfernt von meinen Adoptiveltern, so konnte das Fernsehen und Sie die Schande ihres Sprösslings nicht sehen. Keine gute Publicity, wenn der kriminelle Sohn dann doch noch auftauchte.
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Caspian

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyMi Aug 23, 2023 9:02 pm

Hayden Lowell

Leises Hufgeklapper folgte meinen Schritten, während in der Ferne Gelächter und Musik zu hören waren. Ich brachte gerade die letzte Stute von ihrem Paddock in die Stallungen. Eigentlich hätte ich mir mit Jax die Schicht teilen sollen, aber der junge Mann hatte wohl besseres zu tun gehabt – die ganze Arbeit war letztlich also an mir hängen geblieben. Irgendwie sah ihm das in meinen Augen nicht ähnlich, allerdings hatte es auch keinen anderen der Mitarbeitenden gewundert und für das ein oder andere bissige Kommentar gesorgt. Vielleicht also doch? Während ich den braunen Vierbeiner in die Box geleitete und vorsichtig das Halfter vom Kopf zog, versuchte ich den Gedanken abzuschütteln. Ein letztes Mal klopfte ich der Stute auf die Schulter und verschloss dann die Box, ehe ich Halfter und Strick an die Boxentür hing. ‚Mach dir nichts draus, Hayden.‘, entriss eine männliche Stimme mich meiner Gedanken und ich blickte zu dem schwarzhaarigen jungen Mann zu meiner rechten, welcher lässig an der Box lehnte. Die imaginäre Gewitterwolke über meinem Kopf war wohl nicht zu übersehen. ‚Teller ist hier nicht gerade als Mitarbeiter des Monats bekannt. An deiner Stelle würde ich mich von ihm fernhalten… der Typ ist kein guter Umgang für jemanden wie dich.‘ Innerlich verdrehte ich die Augen. Es war nicht verwunderlich, dass der junge Mann über Jackson kein gutes Wort zu verlieren hatte. Die zwei waren nicht gerade gut aufeinander zu sprechen – eher wie zwei bissige Hunde, die nur darauf warteten von der Leine gelassen zu werden, um sich zu zerfetzen.
„Danke für deinen Hinweis, Topper.“, entgegnete ich ihm mit einem erzwungenen Lächeln auf den Lippen und setzte mich in Bewegung. „Aber ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden mit welchen Menschen ich mich abgebe.“ Der Schwarzhaarige brauchte nicht lange, um sich an meine Seite zu heften. ‚Ich sag ja nur.‘, er zuckte mit den Schultern und schob seine Hände in die Hosentaschen, während er neben mir her schlenderte. ‚Es würde mich nicht wundern, wenn er sich gerade mit seinen kriminellen Freunden volllaufen lässt, weil er weiß, dass du gutmütige Seele ihn nicht bei seinem Pop meldest. Genauso ein Drecks...‘  - „Musst du nicht irgendwo anders sein, Topper?“, ein genervter Unterton lag in meiner Stimme, während ich ihn unterbrach und abrupt stehen blieb. Er hob beide Arme in die Luft und drehte sich zu mir. ‚Ist ja gut, ich verlier kein Wort mehr über diesen Looser…‘, versuchte er die angespannte Stimmung mit seiner flapsigen Art zu überspielen und lehnte sich ein Stück zu mir vor. ,Eigentlich bin ich nur hier, weil ich dich fragen wollte, ob du schon eine Begleitung für das Lagerfeuer hast?', sein Blick fiel auf seine Armbanduhr und dann wieder auf mich. ,Und da deine Schicht genau jetzt vorbei ist, darfst du dich auch wieder amüsieren. Am besten mit mir.‘ Ein breites Lächeln legte sich über seine Lippen. Seine Frage wunderte mich nicht wirklich. In den letzten Wochen hatte er bereits mehrmals versucht, mit mir auszugehen – ‚als Freunde und Kollegen‘ versteht sich. Aber selbst ein so in seinen Worten naives Mädchen, wie ich es war, verstand, dass er sich mehr davon versprach. Topper flirtete gerne – man konnte es fast schon als Gabe bezeichnen, wie schnell er das weibliche Geschlecht um den Finger wickelte. Und mittlerweile schien er es als Herausforderung zu sehen, dass ich ihm nicht bereits zu Füßen lag. „Mir war nicht bewusst, dass man eine Begleitung benötigt. Außerdem wollten Jax und ich nach der Schicht gemeinsam dort hin.“, erwiderte ich ihm auf seine Frage und im gleichen Moment wünschte ich mir, dass ich besser den Mund gehalten hätte. Ich setzte mich wieder in Bewegung, um die Stallungen zu verlassen, und vernahm Toppers genervtes Aufstöhnen. Natürlich würde der Schwarzhaarige sich nicht so leicht von meiner Aussage geschlagen geben und so hatte ich ihn nach kurzer Zeit wieder an meiner Seite schlendern, Hände in den Hosentaschen.
‚Siehst du den Idioten irgendwo?‘ Seine Frage traf ins Schwarze. Jackson war schon zu unserer Schicht nicht aufgetaucht, also warum hatte ich überhaupt die Hoffnung, dass er für das Lagerfeuer auftauchte? Vielleicht war ich wirklich naiv  - zumindest, wenn es um den Blonden ging. Manchmal fühlte ich mich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite zeigte mir die Zeit, die ich mit Jax verbrachte, wie wenig ich der Meinung der anderen vertrauen konnte, was ihn betraf. Der junge Mann schien so gar nicht dem Bild zu entsprechen, dass andere von ihm zeichneten. Und auf der anderen Seite war Jackson Teller eben genau dieses Bild. Und es machte verrückt, weil ich nie sicher sein konnte. „Fein.“, gab ich mich letztlich geschlagen und ein Grinsen breitete sich auf den Lippen des Schwarzhaarigen aus, während er einen Arm um meine Schulter legte. ‚Ich wusste mit Hayden Lowell kann man Spaß haben. Ich verspreche dir, der Abend wird unvergesslich.‘, gab er triumphierend von sich und zog mich ein Stück näher an ihn heran. Wir bogen in die Richtung ab, aus welcher die Musik zu hören war. Topper hatte Recht. Mit mir konnte man Spaß haben und ich würde mir den Abend nicht vermiesen lassen. Wenn Jax unsere Freundschaft so egal war, hatte er es wohl kaum verdient, dass ich deswegen schmollte. Ich legte meinen Arm um Toppers Hüfte und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. „Also Cowboy? Wie wäre es mit einem Duell beim Dosenwerfen?“, fragte ich ihn, während wir uns dem Festplatz näherten. Das Iyllenburg hatte sich mal wieder nicht zurückgehalten. Das angekündigte ‚kleine‘ Lagerfeuer entsprach viel mehr einer gut organisierten Party. Ein riesiges Feuer in der Mitte des Platzes mit genügend Sitzmöglichkeiten. Rundherum verschiedene Holzbuden mit Spielen, Essen und Getränken. ‚Was bekommt der Gewinner?‘ – „Hm…“, ich überlegte kurz. „…einen Wunsch?“ Ich hätte nichts dagegen eine meiner Schichten an Topper abzutreten. – ‚Die Wette gilt.‘, entgegnete er siegessicher.
Die gute Stimmung erschien einen fast zu erschlagen, als wir den Festplatz betraten. Es hatten sich bereits eine Menge Menschen eingefunden – lachten, unterhielten sich und tanzten. Topper und ich waren quasi late to the party. ‚Bier?’, fragte der Schwarzhaarige mit hochgezogener Augenbraue und löste sich von mir. Ich nickte und ehe ich mich versah, verschwand er für eine kurze Zeit in der Menge. Ich ließ meinen Blick über das ausgelassene Treiben wandern, bis Topper wieder in mein Sichtfeld trat. Er hatte zwei Flaschen in der Hand und trug nun einen Cowboyhut auf seinem Haupt. Kaum bei mir angekommen, reichte er mir eine der beiden Flaschen. ‚Mylady‘, er hielt mir den Flaschenboden leicht schräg entgegen und ich stieß mit ihm an, ehe der kalte Flaschenhals meine Lippen berührte und ich die Hälfte der Flasche fast schon in Eile trank. Topper lachte und schüttelte den Kopf. ‚Da hat es aber jemand eilig.‘ – „Keine Sorge, ich bin ziemlich trinkfest.“, winkte ich ab und ehe ich mich versah, zog er mir das Haargummi aus meinem Pferdeschwanz und setzte den Cowboyhut auf meinen Kopf. ‚Na dann gebührt der Hut wohl eher dir, kleiner Cowboy. Außerdem siehst du so ziemlich heiß aus.‘ Ich schnaufte nur über seinen schlechten Witz und die noch schlechtere Anmache. „Kaum zu glauben, dass du so überhaupt Frauen rumkriegst.“
Die heitere Stimmung nahm ein abruptes Ende, als ich den Klang von Jax Motorrad vernahm. Plötzlich wurde alles still. Es war schwer für mich über die Köpfe der anderen hinweg zu sehen, doch als ich den Schrei von Jackson Adoptivmutter vernahm, machte sich ein ungutes Gefühl in meiner Magengrube breit. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Topper packte mich am Arm, als ich mich gerade in Bewegung setzen wollte. ‚Und genau aus diesem Grund solltest du dich von ihm fernhalten, Hayden.‘, flüsterte er mir zu und nur für einen kurzen Moment konnte ich einen Blick auf den Blonden erhaschen, als dieser an der Menschenmenge vorbeistürmte. Sein Gesicht zierte ein großer Schnitt, überall klebte Blut – mehr konnte ich nicht erkennen. Seine Adoptivmutter lief im hinterher und der Rest der Belegschaft versuchte sofort das Ruder der Situation an sich zu reißen. Innerhalb weniger Minuten hatte der Hausherr alles wieder unter Kontrolle und die Party ging weiter. Mein Blick haftete immer noch an der Stelle, an welcher Jax aus meinem Sichtfeld verschwunden war. ‚Erde an Hayden. Hallo? Jemand zu Hause?‘, Toppers Finger schnipsten vor meinem Gesicht und ich wurde zurück in die Realität gerissen. Im ersten Moment wäre ich dem Blonden gerne hinterhergelaufen; vermutlich hätte ich das auch getan, hätte der Schwarzhaarige mich nicht direkt am Arm gepackt. Aber wer war ich schon? Ich war vermutlich das letzte Gesicht, welches er sehen wollte. Es gab genug andere Menschen, die eine wichtigere Rolle in seinem Leben spielten - das hatte er mir mit heute klar gezeigt. Zumal er vermutlich schon damit bedient war, dass seine Adoptivmutter ihm hinterherlief. Ich vertrieb die Gedanken aus meinem Kopf und nahm einen Schluck von der Bierflasche. Jackson Teller würde mich noch den Verstand kosten.
Der oscarreife Auftritt des Blonden war von der Menge so schnell vergessen, wie er passiert war – Krisenmanagement lag den Millers. Vielleicht waren sie es aber auch einfach gewohnt, dass ihr Adoptivsohn regelmäßig für Aufruhr sorgte. In der Zwischenzeit hatte Topper mich zum Dosenwerfen gezwungen. Drei Runden. Nach der zweiten stand es eins zu eins und obwohl ich in der letzten Runde die Nase vorn hatte, musste ich mich letztendlich dem Schwarzhaarigen geschlagen geben. ‚Damit gehört der Wunsch wohl mir.‘, neckte er mich und tippte gegen die Vorderseite des Cowboyhutes, ehe er mir einen Kuss auf die Hand hauchte. Chameur... 'Ich werde ihn weise nutzen.' Ich schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich war keine gute Verliererin, besonders nicht dann, wenn ich jetzt in Toppers Schuld stand.
Etwas hinter ihm erregte jedoch kurz darauf meine Aufmerksamkeit – und auch wenn ich einen Moment lang zögerte, ließ es mir dennoch keine Ruhe. Scheiß drauf. „Ich bin gleich wieder da.“, murmelte ich und setzte mich in Bewegung. Mein Ziel: der junge Mann in Jeans und schwarzem Polohemd. Jax. Warum? Keine Ahnung. Ich hatte einfach das starke Bedürfnis danach. ‚Du wirst es bereuen, Hayhay. Von Verbrechern sollte man sich fernhalten.‘, rief der Schwarzhaarige mir noch hinterher - sichtlich unerfreut -, während ich mir einen Weg durch die Menge bahnte. Die Worte des Schwarzhaarigen prallten förmlich an mir ab. Ich hatte mit Jackson Teller ein Hühnchen zu rupfen, zumindest versuchte ich mich davon zu überzeugen. Kurz vor dem jungen Mann blieb ich stehen und blickte zu ihm herauf. In mir machte sich das starke Verlangen breit, ihm mit voller Wucht gegen sein Schienbein zu treten  - superkindisch...; wahrscheinlich, weil ich dies als Kind getan hatte, wenn mir die Jungs wieder auf den Geist gingen oder mich ärgerten. Der große Cut an der Wange war nicht zu übersehen, aber Jackson Teller war niemand, um den man sich sorgen musste - redete ich mir ein. Und eigentlich hatte ich mir auch gar keine Gedanken darüber gemacht, was ich jetzt von ihm erwartete – aber ich war sauer. Sauer, weil er mich hatte, allein arbeiten lassen. Sauer, dass er mich versetzt hatte. Und sauer, dass er so aussah, wie er gerade aussah. Meine Zunge fuhr über meine Unterlippe, während ich ihn einfach nur anstarrte und überlegte, was ich überhaupt sagen wollte. „Jackson Teller…“, zerschnitt meine Stimme schließlich die Stille und drückte ihm meinen Zeigefinger gegen die Brust. „…du bist ein Arschloch.“
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyMi Aug 23, 2023 10:00 pm

Jackson Teller

Meine hellblauen Augen starrten stumpf ins Feuer und ließen meine Gedanken frei, ließen mich nochmals über die heutigen Geschehnisse nachdenken. Ich verstand nur Bahnhof und das konnte eigentlich nicht stimmen. Es ergab alles für mich überhaupt keinen Sinn. Warum wurde mir aufgelauert? Von welcher Karte sprachen wir? Und was zum Teufel meinte er mit Diamanten? Völlig ratlos stand ich nun hier und wusste nicht was ich machen sollte. Es war dumm keine Frage, aber warum musste ich immer in diese Dinge reingeraten? Dafür hatte ich anscheinend ein Händchen.
Langsam müsste ich mir auch eine Ausrede zurechtlegen, da es nur eine Frage der Zeit war bis ich hier zur Rede gestellt wurde.
Das turbulente Treiben wurde erneut von einer weiblichen Stimme durchbrochen, die mich mit meinem Namen anschrie. Eigentlich wusste ich selber wie mein Name war, aber es war auch nett das meine Mitmenschen mich erinnern wollten.
Kurzerhand stand die kleine Blondhaarige vor mir und tippte gegen meine Brust. Es wurde wirklich immer interessanter hier. Eigentlich hatte ich jetzt überhaupt keine Zeit wie auch keine Nerven diese Diskussion zu führen, aber da kam ich wohl nicht drumherum. Ich hatte sie mit der Arbeit alleine gelassen, hatte mich nicht mal gemeldet und da war Madame sichtlich angefressen. „Wir wissen alle das ich ein Arschloch bin, Mrs. Lowell. Ich wünsche Ihnen trotzdem einen angenehmen Abend.“ Sagte ich und betonte die Anrede von Hayden besonders, damit man auch mitbekam das ich auch mich auszudrücken wusste. Außerdem hatte ich einen bösen Blick von meinem Adoptivvater bekommen. Schließlich stand Hayden vor mir. Ich sollte am besten nichts mit ihr zutun haben, strikte Anweisung von dem Vater von Hayden. Mein Vater hatte mir den Wunsch weitergeleitet und so arbeiteten wir eben im Stall zusammen und den rest der Zeit versuchte ich ihr aus dem Weg zu gehen.
Meine blauen Augen sahen hinab zu Hayden und ich sah ihr für einen kurzen Moment direkt in die Augen, genau da wo sie mich beleidigte. Sie war wirklich charmant, wenn sie nicht damit beschäftigt war mich in den Wahnsinn zu treiben.
Ich wollte grad meine Stimme erheben als sich eine weitere Person in mein Sichtfeld schob. Ihre Begleitung. Topper.
Stumm zog ich eine Augenbraue hoch und sah erneut zu ihr runter. „ Wo ist dein Niveau geblieben?“ Ohne eine Miene zu verziehen sah ich sie an, ehe mein Blick wieder zu Topper glitt. Nach einem schwierigen Anfang hatten wir uns mittlerweile gut angefreundet und bestritten oft die Arbeitsschichten. Topper hingegen ging ich aus dem Weg. Er war einer dieser reichen Einstaller hier, die sich alles rausnahmen und mich wie eine Ratte behandelten. Kann möglicherweise damit auch zusammenhängen, dass seine Exfreundin ihn mit mir betrogen hatte oder das manche Frauen wohl besser auf mich ansprangen, als auf Mr. Ich kann mir die ganze Welt leisten.
Es interessierte mich nicht was er dachte oder generell was die Leute hier auf dem Anwesen von mir hielten. Die richtigen Leute wussten wie ich war und wusste vor allem wer ich war. „Ich wünsch euch beiden Süßen bei eurem Lagerfeuerdate viel Spaß. Möchte als Arschloch nicht die Stimmung versauen und möchte euch auch nicht antun mit einem Arbeiter wie mir gesehen zu werden.“ Fuhr ich weiter fort und rempelte Topper an, als dieser im Weg stand. Die Stille durchbrachen die Sirenen des Polizeiwagens, der auf das Anwesen fuhr und auf dem Parkplatz direkt vor dem Lagerfeuer stoppte. Sie verstummte wieder und zwei Beamten stiegen aus, machten sich direkt auf dem Weg zu meinem Adoptivvater. Stumm blieb ich neben dem Lagerfeuer stehen und musterte die Cops, ehe mein Blick an der einen Hand des Mannes stehen blieb. Er hatte meinen Helm in der Hand, den ich eben auf der Straße hab liegen lassen. Total zerkratzt und mit dem eingeritzten Symbol der Outlaws.
Ich hatte ein Problem.
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyMi Aug 23, 2023 11:12 pm

Hayden Lowell

Für einen Moment hatte ich erwartet, dass Jackson Teller erwachsen reagieren würde. ‚Wir wissen alle, dass ich ein Arschlosch bin, Mrs. Lowell. Ich wünsche Ihnen trotzdem einen angenehmen Abend.‘, bei seinen Worten verdrehte ich die Augen. Hatte ich wirklich erwartet, dass der junge Mann sich entschuldigen würde? Wirklich naiv von mir. Er glich mehr einem bockigen Kind. Wahrscheinlich standen wir uns da in nichts nach. Aber in meinen Augen hatte ich wenigstens einen Grund angepisst zu sein. Sein Blick traf auf den meinen und gerade als er erneut zum Sprechen ansetzen wollte, lösten sich seine Augen von mir und fixierten etwas hinter mir. ‚Wo ist dein Niveau geblieben?‘
Allein seine Frage verriet mir, wer genau sich da zu uns gesellt hatte. Natürlich konnte es der Schwarzhaarige nicht lassen, sich die Situation zu eigen zu machen. Er war mir nachgelaufen. Wenn die beiden eine Chance sahen, sich gegenseitig aufzustacheln, wurde diese genutzt – in feiner Alphamännchenmarnier. Zwei Platzhirsche eben. Topper war in diesem Moment allerdings mein kleinstes Problem – ich ignorierte seine Anwesenheit. Jacksons Ton und die Art, die er an den Tag legte, gefiel mir nicht. Er konnte mit jedem anderen so umspringen, aber ich würde mir das nicht gefallen lassen. Mister ‚Mir ist alles egal.‘. ‚Ich wünsch euch beiden Süßen bei eurem Lagerfeuerdate, viel Spaß. Möchte als Arschloch nicht die Stimmung versauen und möchte euch auch nicht antun mit einem Arbeiter wie mir gesehen zu werden.‘ – „Halt den Rand, Jax.“, erwiderte ich dem Blonden nur auf seine äußerst zickige Antwort, ehe ich mich an den Schwarzhaarigen wandte: „Und dich hat hier keiner zu diesem Gespräch eingeladen. Also akzeptiere bitte die Privatsphäre anderer Menschen und zieh Leine.“ Ich nahm den Cowboyhut von meinem Kopf, drückte ihn gegen Toppers Brust und winkte ihn mit der freien Hand weg. Ungläubig blickte er mich an, also wiederholte ich meine Handbewegung. „Husch husch.“ Der Schwarzhaarige setzte zum Erwidern an, ich gab ihm jedoch nicht mehr die Möglichkeit und wandte mich wieder an den blonden Mann auf meiner anderen Seite. Mit einem Schnauben zog Topper nach kurzer Zeit von dannen. Die zwei konnten ihre Männerprobleme gerne unter sich klären - ich war nicht bereit dazu zwischen die Fronten zu geraten. Zumal die Feindseligkeiten der beiden nicht im Mittelpunkt dieses Aufeinandertreffens standen und mir letztendlich ziemlich egal waren.
Wenn der blonde Mann vor mir dachte, er würde mich so einfach loswerden, dann hatte er sich geschnitten. „Selbst eine Fünfjährige hätte bessere Konter als du.“, kommentierte ich seine Antwort trocken, allerdings wurde unsere ‚Zweisamkeit‘ durch laute Polizeisirenen ein weiteres Mal gestört. Jax‘s lockere Haltung versteinerte allmählich, als die Cops direkt das Lagerfeuer ansteuerten und ihren Wagen zum Halten brachten. Jackson Teller hatte offensichtlich ziemlich Mist gebaut. Was nach seinem Auftritt vor nicht allzu langer Zeit, irgendwie erwartbar war? Die beiden Officers stiegen aus und steuerten zielstrebig den Hausherrn des Iyllenburgs an. Spätestens nachdem sein Vater während des Gespräches mit den Gesetzeshütern einige Blicke in unsere Richtung geworfen hatte, war es offensichtlich, dass Jax wirklich der Grund des Besuches war. Und es war auch mehr als offensichtlich, dass das Jacksons Helm in den Händen des einen Beamten war. Ein bisschen sehr zerschunden, aber dennoch leicht zuzuordnen. „Du hast recht… mit einem Arbeiter, wie dir gesehen zu werden, ist wirklich eine Farce. Du hättest dir keinen besseren Zeitpunkt für einen Überraschungsbesuch der Cops aussuchen können. Deine Eltern werden bestimmt begeistert sein.“, griff ich seine vorherigen Worte auf und ließ meinen Blick von den Neuankömmlingen wieder zu dem gutaussehenden jungen Mann wandern. Ich hatte zwar keine Ahnung, was hier überhaupt los war – aber es war nicht das erste Mal, dass Polizisten das Iyllenburg aufsuchten, um nach Jackson Teller zu fragen. Selbst ich hatte gelernt, dass Jax es nicht ganz so ernst mit dem Gesetz nahm. Seine Weste war alles andere als weiß. Und was auch immer passiert war, war wohl der Grund, warum der Blonde nicht zu seiner Schicht erschienen war. Seiner Körpersprache zu urteilen, auf jeden Fall nichts Gutes. „Aber im Gegensatz zu dir, Jax, lass ich meine Freunde nicht hängen.“, fügte ich nur noch stumpf hinzu, während ich mich an seinem Arm unterhakte und meine Hände sanft über den Verband an seinem Unterarm platzierte, ohne wirklichen Druck auszulösen. Es war unmöglich alle Schrammen und Verletzungen an Jacksons Körper zu verstecken und letztlich war dies auch gar nicht meine Intention gewesen, dafür waren es einfach zu viele. Allerdings würde so ein unschuldiges Wesen, wie ich es war, nicht gerade einen schlechten Eindruck an Jacksons Seite machen. Mit den Wimpern zu klimpern hatte bis jetzt immer funktioniert.
Fast auf die Sekunde getaktet, erreichten uns Jacksons Adoptivvater und die beiden Beamten. Die Miene des Hausherrn ziemlich verdunkelt. Die Officers waren wohl nicht nur da, um Jax aus Freundlichkeit seinen Helm wieder zu bringen, weil sie diesen zufälligerweise auf der Straße gefunden hatten. „Guten Abend, Mister Miller.“, sprach ich mit einem Lächeln auf den Lippen thronend. „Guten Abend, die Herren.“
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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyMo Aug 28, 2023 10:01 pm

Jackson Teller

Innerlich ging ich sämtliche Fluchtpläne durch und war kurz davor mich einfach in Luft aufzulösen. Doch diesen Gedanken konnte ich gleich wieder löschen, da sich die Blicke der Cops wie auch von meinem Adoptivvater auf mich legten. Abhauen war jetzt sicherlich keine option mehr. Tief holte ich Luft und vergrub meine Hände in meinen Hosentaschen. Konnte ich mich gleich eigentlich selber dem Richter ausliefern oder würde mein Vater mich einfach aufhängen. Nebenbei wurde mir freundlicherweise vermittelt, dass ich meine Klappe halten sollte. Heute war sicherlich kein guter Tag dafür. „Selber Rand halten, Madame.“ Kommentierte ich ihre Aussage und sah kurz zwischen ihr und Topper hin und her. „So kannst du mit ihm reden, aber nicht mit mir.“ Fügte ich noch hinzu und sah zu ihr hinab. Hayden war sicherlich immer nett und höflich.
Ein wahrer Sonnenschein.
Waren ja nicht die ersten Worte, die sie mir so gegen den Kopf warf. Sie drückte ihre Zuneigung eben anders aus, zumindest war sie eben etwas anders als diese restlichen Pferdetussis hier auf dem Internat. Eine willkommene Abwechslung. Zusätzlich war ich mit ihr teilweise groß geworden, zwar konnte ich mich kaum noch erinnern, aber es gab noch einige Bilder, die unsere Familientrips bezeugten.
Ihre nächsten Worte richteten sich jedoch an Topper und innerlich musste ich gewiss etwas schmunzeln. Doch ließ ich mir lieber nichts anmerken.
Der Hut auf dem Kopf der Blondine wechselte den Besitzer und meine blauen Augen sahen zu Topper. Nach einem mürrischen und genervten Blick setzte er sich selbst den Hut auf und verschwand in der Menge am Lagerfeuer.
Ein Problem weniger mit dem ich mich hier befassen musste.
Die Stimme der kleinen Blondine neben mir riss mich erneut aus meinen Gedanken. „Dann wüsste ich nicht warum du die Gesellschaft von einem Fünfjährigen vorziehst, wenn du doch mit diesem stattlichen Mann einen romantischen Abend am Lagerfeuer haben kannst.“ Sagte ich nur hob kurz meine Mundwinkel, ehe ich sie wieder senkte und wieder zu meinem Adoptivvater, dieser schritt schnellen Schrittes auf mich zu, samt den Polizisten. „Es gibt Gründe warum dein Dad mir ein Umgangsverbot für dich ausgesprochen hat.“ Holperte es nur so aus mir raus, aber da war es auch schon zu spät. Sicherlich hatte sie sich schon einige Male gefragt, warum ich ihr aus dem Weg ging oder nach der Schicht schnell die Biege machte, aber ich hielt mich an mein Wort. Ich ging auch schwer davon aus, dass Hayden davon nichts wusste aber naja mein Gehirn hatte wohl wieder einen Aussetzer oder war nach meinem kleinen Zwischenfall. Niemand war perfekt,  vor allem kein Teller.
Bei ihren letzten Worten zog ich nur fragwürdig eine Augenbraue hoch und sah sie etwas verwundert an. Anscheinend hatte Blondi wohl etwas vor. Hoffentlich irgendwas sinnvolles. Sie hakte sich bei mir ein und legte ihre Hand auf meinen Verband. Super. Erste Klasse. Die Cops würden mich so oder so umbringen, aber am verärgerten Blick meines Vaters wurde mir auch sogleich klar, dass ich wohl direkt mein Ticket in die Hölle buchen konnte. Freundlicherweise hob ich bei der Anwesenheit meines Adoptivvater und der Polizei kurz meine Hand und sah den durchdringenden Blick bezüglich Hayden. Deshalb löste ich ihren Griff und sah relativ unbeeindruckt nach vorn.
„Ist das dein Helm?“ Fragte mich der ältere Polizist vor mir und mein Blick richtete sich nach unten, sodass ich meinen Helm begutachtete. „Ja, den hab ich tatsächlich verloren.“ Antwortete ich ihm und sah ihm direkt in seine braunen Augen. „Mr. Teller wir haben diesen Helm am alten Garagenkomplex ihres Vaters gefunden, mit diesen Einkerbungen….“ Er drehte den Helm und zeigte die eingeritzten Buchstaben. „…bevor sie den Schlüssel bekommen haben stand dieser Abteil unter Bewachung des County’s. Regelmäßig wurde hier auch das Chapter der Outlaws gesehen und wenn ich mir sie so ansehe…“ Er stoppte wieder und musterte mich. „…haben sie sich selber bestimmt nicht so zugerichtet.“ Beendete er seinen Satz endgültig und deutete auf meinen Arm.
Stumm sah ich nur zu meinem Adoptivvater, ehe mein Blick zu meiner Adoptivmutter und ihr traf mich der Schmerz. Ich sah in ihren Augen den Schmerz, die Angst und die Suche nach Hilfe. „Mr. Teller wir wollen ihnen nur helfen. Wir als Polizisten des Countys wollen verhindern, dass Ihnen möglicherweise das gleiche Schicksal ereilt wie ihr Vater.“ Mischte sich der andere Polizist ein und hier war sein Fehler. Er hatte meinen Vater erwähnt. Warum zur Hölle tat er das? Wollte er mich so beeindrucken, erreichen oder mir einfach Angst machen. Ich biss mir auf die Zähne und atmete tief durch.
„Jax…bitte.“ Sagte meine Adoptivmutter und klammerte sich an ihren Mann. Die einzige leidtragendende Person hier war sie. Mein Adoptivvater hatte mich jetzt sowieso schon gefressen, aber was soll’s. Eigentlich interessierte es mich auch nicht. Prinzipiell könnte ich auch meine Sachen packen und hier verschwinden. Niemand würde es mitkriegen, aber ich war schon abgehauen wo ich jünger war, war ein junger Ausreißer, der ab und an für einige Tage von der Bildfläche verschwand, aber jetzt könnte ich es nicht mehr machen. Ich war ein gestandener erwachsener Mann und musste mich mit den Sachen konfrontieren, egal ob es mir nun passte oder nicht.
„Außerdem wissen wir von den Steinen.“ Sagte der Dunkelhaarige Beamte und diese Worte rissen mich aus meinen Gedanken und sofort starrte ich mit meinen hellblauen Augen zu ihm und fixierte ihn. Warum erzählte hier immer jemand was von Steinen und ich war die einzige Person, die nicht wusste worum es ging, aber anscheinend wurde es jetzt erst richtig interessant. Die Polizei konnte man gut aushorchen ohne das diese etwas mitbekamen. Also gelang ich auch so an meine Informationen. Jedoch bekam ich augenblicklich auch ein sehr schlechtes Gefühl in der Magengegend. Kein gutes Zeichen.
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Caspian

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BeitragThema: Re: RPG Gut Iyllenburg   RPG Gut Iyllenburg - Seite 9 EmptyMo Aug 28, 2023 11:43 pm

Hayden Lowell
„Dann wüsste ich nicht, warum du die Gesellschaft von einem Fünfjährigen vorziehst, wenn du doch mit diesem stattlichen Mann einen romantischen Abend am Lagerfeuer haben kannst.“, irgendwie war das schon immer Jacksons Art gewesen – zumindest, seit ich auf dem Iyllenburg lebte. In seinen Vergleichen zog er immer den Kürzeren. Ich schmunzelte kurz bei seinen Worten. „Weißt du, Bad Boy…“, antwortete ich mit einem amüsierten Unterton in der Stimme. „…Topper ist ein arroganter Langweiler und du spielst das Schwerzuhaben einfach zu gut.“ Vielleicht übertrieb ich auch ein bisschen. Aber es war ohnehin schon schwer genug, dem jungen Mann ein Lächeln zu entlocken. Und wenn, dann tat er dies entweder nur aus Nettigkeit oder aus Abfälligkeit. Ein richtiges Lächeln war nur selten dabei.
Bei seinem nächsten Satz verging allerdings auch mir das Lachen: „Es gibt Gründe, warum dein Dad mir ein Umgangsverbot für dich ausgesprochen hat.“ Es dauerte einen Moment, bis ich die Worte verarbeitet hatte. Und Jaxs Gesichtsausdruck zu urteilen, waren sie auch nicht für meine Ohren bestimmt. Plötzlich ergab das Mysterium Jackson Teller einen Sinn. Auch wenn wir eine gute, freundschaftliche Basis hatten, weigerte sich der Blonde förmlich mit mir Zeit außerhalb unseres Jobs zu verbringen. Zuerst hatten mich seine Ausreden oder sein generell sehr kurzgefasstes Verhalten mir gegenüber nicht gestört, irgendwie hatte ich dies auch auf seinen Charakter geschoben (Er weigerte sich schließlich mit fast allen vom Gut Zeit außerhalb des Jobs zu verbringen.) – aber nach einer Zeit hatte ich es doch irgendwie komisch gefunden. Und auch wenn seine Worte das Gefühl von Wut in mir aufkochen ließen, war es doch irgendwie erleichternd zu wissen, dass ich nicht das Problem war, warum der junge Mann so handelte, wie er eben handelte. „Mein Dad hat was?“, doch bevor Jackson überhaupt die Möglichkeit gehabt hätte, mir zu antworten, erreichte uns die Schlechtwetterfront.
Wenn Blicke töten könnten, Jackson wäre wohl auf der Stelle umgefallen. Der Blick seines Vaters durchbohrte ihn förmlich und wie selbstverständlich löste der junge Mann meine Hand von seinem Arm und schob sie beiseite. Offensichtlich war es nicht nur mein Vater, der ein Problem damit hatte, dass Jax mit mir Zeit verbrachte. Ich rollte mit den Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit 24 von zwei mittelalten Herrschaften bevormundet zu werden, machte mich in gewisser Hinsicht rasend. Mir waren die Gründe durch aus bewusst, weswegen sie es wohl für richtig hielten, mich von Jackson fernzuhalten. Allerdings sprach ich mir selbst noch so viel Vernunft und Verstand zu, selbst zu entscheiden, wen ich in meinem Leben für richtig hielt und wen nicht. Und Jackson Teller hatte sich in meiner Gegenwart noch nie falsch verhalten. Meine Unterlippe verschwand immer wieder zwischen meinen Zähnen, während ich zwischen Jackson und seinem Adoptivvater hin und her sah. Es war zu erwarten, dass der Blonde vor seinem alten Herrn spurte; auch schon früher hatte er seinen Sohn mit harter Hand erzogen.
„Ist das dein Helm?“, fragte der ältere Polizist von beiden Jackson – und ehrlich gesagt, in meinen Augen war die Frage schon ein bisschen überflüssig. Warum wären sie sonst hier, wenn sie nicht schon wussten, dass es Jacksons war. „Ja, den hab ich tatsächlich verloren.“ – „Mr. Teller wir haben diesen Helm am alten Garagenkomplex ihres Vaters gefunden, mit diesen Einkerbungen…“ Ich verstand nur Bahnhof. Ich wusste, ja nicht einmal, dass Jacksons leiblicher Vater verstorben war. Woher auch? Der junge Mann redete so gut wie nie über sich. Wenn er überhaupt mal mit mir redete. „bevor sie den Schlüssel bekommen haben, stand dieser Abteil unter Bewachung des County’s. Regelmäßig wurde hier auch das Chapter der Outlaws gesehen und wenn ich mir sie so ansehe…“ – „...haben sie sich selber bestimmt nicht so zugerichtet.“ Tatsächlich fühlte ich mich irgendwie Fehl am Platz, denn letztendlich konnte ich mir nicht wirklich einen Reim aus den Worten machen, welche der Polizist da von sich gab. Für einen Moment ereilte mich das Gefühl, dass ich in dieser Situation überhaupt nichts zu suchen hatte. Irgendwie klang das hier nach einer sehr privaten Sache, welche Jax aber in eine sehr unangenehme Situation brachte. „Mr. Teller, wir wollen ihnen nur helfen. Wir als Polizisten des Countys wollen verhindern, dass Ihnen möglicherweise das gleiche Schicksal ereilt wie ihr Vater.“, erhob der zweite Polizist seine Stimme und mein Blick wanderte zurück zu dem jungen Mann neben mir. „Jax…bitte.“, vernahm ich nun auch die Stimme seiner Adoptivmutter. Jackson spannte seinen Kiefer an und seine Miene wurde finster. „Wir wissen auch von den Steinen.“ Auch wenn ich rein gar nichts von dieser Situation verstand, war mir bewusst, dass er sich ziemlich in die Ecke gedrängt fühlen musste. Vier Menschen, die auf ihn einredeten – oder viel mehr drei – aber die Blicke seines Adoptivvaters sprachen für sich. Und auch wenn alle dem Blonden nur helfen wollten, stand keiner auf seiner Seite – es glich viel mehr einem Verhör.
Mein Blick löste sich für kurze Zeit von Jax und wanderte wieder zu den vier Personen, die uns gegenüberstanden. Mir gingen die Optionen aus: mitreden konnte ich nicht - vermutlich würde ich die Situation nur noch schlimmer machen, die Wahrscheinlicht etwas Falsches zu sagen war zu hoch. Jackson einfach seinem Schicksal zu überlassen, kam für mich erst gar nicht in Frage. Freund ließen einander nicht im Stich. Und auch wenn Jackson anderer Ansichten war, deklarierte ich ihn als einen Freund. Letztendlich war meine Entscheidung wohl doch einfacher getroffen als gedacht: mitgefangen, mitgehangen. „Hey, Jax…“, erhob ich nur leise das Wort und trat einen Schritt näher an ihn heran. Der junge Mann hatte zwar ein Umgangsverbot ausgesprochen bekommen, allerdings hatte mir niemand den Kontakt mit ihm verboten. Er hatte sich bis jetzt vielleicht willentlich darangehalten – aber ab jetzt würde ich, Hayden Lowell, Jackson Teller davon abhalten. Mein Blick fixierte für einen kurzen Moment seinen Adoptivvater an, ehe ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den jungen Mann neben mir richtete. Jackson Teller brauchte dringend jemanden auf seiner Seite; zufälligerweise war ich die einzige Person, die gerade zur Verfügung stand. Ich musste erstmal nichts verstehen, nur für ihn da sein. Ich löste meine Arme aus ihrer Verschränkung und wie selbst verständlich fand meine Hand ihren Weg zurück zu seinem Unterarm - diesmal unterhalb des Verbandes, bestimmter und fester. „Wenn du hier abhauen willst, brauch ich nur ein Zeichen.“, flüsterte ich und ließ meinen Blick wieder zu unseren Gegenüber wandern. Wie? Keine Ahnung - das würde wohl meine Spontanität entscheiden; irgendwas würde mir schon einfallen. Nur würde es für den jungen Mann schwer werden, sich alleine aus dieser Situation zu entziehen, war er doch der Mittelpunkt, der Aufmerksamkeit. Das hier war keine offizielle Befragung, sonst hätte man ihn gleich mit aufs Revier geschliffen und nicht auf dieser Party unter Hunderten von Menschen gelassen. Dementsprechend war Jackson auch nicht verpflichtet dazu, genau hier stehen zu bleiben und dieses Kreuzverhör über sich ergehen zu lassen. Allerdings würde ein einfaches Abbauen die Situation nur noch heikler machen, als sie ohnehin schon war. Und wer konnte schon wissen, was die Polizisten noch in der Hinterhand hatten.
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